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Unklarheit um Regionalliga-Rückzug: Traditionsverein widersetzt sich Insolvenzverwalter

Von Kaspar Kamp

Krefeld – Was ist nun tatsächlich der Stand? Das vom Insolvenzverwalter verkündete Ende des KFC Uerdingen in der Regionalliga wird vom Verein nicht akzeptiert.

Der Vorstand erklärte, dass er "dieses Vorgehen nicht hinnehmen" werde und "geeignete rechtliche und anwaltliche Schritte" einleiten wolle.

Am Dienstag hatte der Insolvenzverwalter öffentlich bekanntgegeben, dass der KFC Uerdingen, der 1985 unter dem Namen Bayer Uerdingen den DFB-Pokal gewann, aus finanziellen Gründen sofort vom Spielbetrieb zurückgezogen werde.

Es seien keine Einnahmen mehr zu erwarten, zudem stünden keine Mittel zur Verfügung, um den Spielbetrieb fortzusetzen.

Der Vereinsvorstand widerspricht dieser Darstellung: "Im Gegensatz zur Aussage des Insolvenzverwalters, dass keine weiteren Zahlungen fließen würden, lagen uns Zusagen vor, eventuelle Fehlbeträge zu decken." Außerdem habe die Mannschaft bekundet, die Saison ohne Bezahlung zu Ende spielen zu wollen. Die juristische Prüfung der Abmeldung ist vom Vorstand bereits veranlasst, wobei die Erfolgsaussichten jedoch gering eingeschätzt werden.

"Ein offizielles Schreiben des Insolvenzverwalters zur Abmeldung der Mannschaft vom Spielbetrieb liegt uns vor. Da der Insolvenzverwalter unser Ansprechpartner ist, haben wir umgehend reagiert", erklärte der Westdeutsche Fußball-Verband gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Bei einer Abmeldung vor dem 30. April werden alle bisher gespielten Begegnungen in der Regionalliga West annulliert.

Dies war bereits beim Fall von Türkspor Dortmund der Fall, die ihre Mannschaft vor einigen Wochen zurückzogen. Für den KFC bedeutete die 0:2-Niederlage am vergangenen Samstag bei der U23 von Fortuna Düsseldorf somit vorerst das letzte Regionalliga-Spiel.

Aktuell steht durch den Rückzug der Uerdinger bereits vor dem Spiel am Freitagabend (18.30 Uhr) bei der U23 von Borussia Mönchengladbach fest, dass der MSV Duisburg vorzeitig in die nächsthöhere Liga aufsteigt.

"Wir scheinen aufgestiegen zu sein, aber in dieser Liga weiß man ja nie", so MSV-Trainer Dietmar Hirsch (53).

Denn sollte auch der finanziell ebenfalls angeschlagene 1. FC Düren bis zum 30. April seine Mannschaft zurückziehen, würde dem MSV noch ein Punkt zum sicheren Aufstieg fehlen.

Trainer Hirsch von Duisburg betonte jedoch: "Wir können am Freitag mit einem Sieg alles klar machen. Also erst spielen, dann hoffentlich feiern."