Regenbogendach auf dem Millerntor installiert: Darum wirken die Farben der Solaranlage so blass
Hamburg – Die weltweit größte Solaranlage in Regenbogenfarben auf einem Fußballstadion wurde erfolgreich montiert. Pünktlich zum Bundesliga-Start steht die nachhaltige Konstruktion auf dem Millerntor des FC St. Pauli. Allerdings sieht sie etwas anders aus als ursprünglich geplant.
Das Wichtigste im Überblick
KI-generierte Zusammenfassung des Artikels
Ursprünglich sollte die 1800 Quadratmeter große Anlage in leuchtenden Regenbogenfarben erstrahlen.
In der Realität wirken die Farben nun eher gedeckt und blass. Fast könnte man meinen, es handele sich um eine Deutschlandflagge statt um eine Regenbogenfahne.
Dies hat jedoch einen guten Grund: Die Solarpaneele sind von Natur aus schwarz, was einen entscheidenden Vorteil mit sich bringt. Je dunkler die Oberfläche, desto besser kann die Energie aufgenommen und gespeichert werden.
„Es war ein Entwicklungsprozess, um die Effizienzverluste auszugleichen“, erläuterte Eduard Gerlof vom Hamburger Unternehmen Lichtblick, das das Projekt gemeinsam mit dem Verein realisierte, im Gespräch mit dem NDR.
Je nach Farbton liegen die Effizienzverluste zwischen fünf und zwanzig Prozent. Daher ist es verständlich, dass die Paneele möglichst dunkel gestaltet werden mussten. Trotzdem ist das Zeichen, das mit dieser besonderen Solaranlage gesetzt wird, einzigartig und so bedeutsam, dass man die generellen Verluste in Kauf nimmt.
Doch warum wurde die Anlage nicht auf dem Süddach, sondern auf dem Dach der Nordtribüne installiert?
Auch diese Entscheidung wurde sorgfältig abgewogen. Durch den Umbau des gegenüberliegenden Bunkers haben Besucher nun einen hervorragenden Panoramablick über die Stadt, auf das Millerntor und somit auch auf die Regenbogen-Solaranlage.
Das Ziel ist, dass die Konstruktion täglich gut sichtbar ist.
Trotz der Kompromisse erzeugen die Solarpaneele bedeutende Ergebnisse, erklärte Esin Rager, Vizepräsidentin des FC St. Pauli. „Unsere Photovoltaikanlage produziert jährlich 280.000 Kilowattstunden Strom, was ungefähr dem Verbrauch von 80 Mehrfamilienhäusern entspricht.“
Die Anlage ist mittlerweile fertiggestellt und soll ab September in Betrieb gehen.