RB-Coach Werner verärgert über Auftritt bei Union: „Platz hin oder her ...“
Berlin/Leipzig – Sechs Tage lang feierte RB Leipzig den deutlichen 6:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt, doch am Freitag folgte beim Spiel gegen Union Berlin (1:3) ein herber Rückschlag. Ein Resultat, das fast schon einem Muster entspricht.
Denn während die bisherigen sechs Heimpartien mit einer beeindruckenden Torbilanz von 18:3 gewonnen wurden, offenbaren sich auswärts erhebliche Schwierigkeiten.
Vor der Niederlage in Berlin hatte es bereits bei Borussia Mönchengladbach (0:0) und bei der TSG Hoffenheim (1:3) keine Siege gegeben. Von insgesamt acht Auswärtsspielen entschied RB nur drei für sich. Ohne die makellose Heimbilanz läge man sicher nicht auf dem zweiten Platz, den Dortmund am Samstag mit einem Erfolg in Freiburg übernehmen könnte.
„In entscheidenden Momenten haben wir Fehler gemacht, die sich nicht nur durch mangelnde Erfahrung erklären lassen, aber diese spielt sicherlich auch eine Rolle“, erklärte Ole Werner (37) bei Sky. Der Trainer von Leipzig kündigte an, dass er „klar ansprechen“ werde, was im Stadion an der Alten Försterei schiefgelaufen ist und warum man seit 2019 nur zwei der sieben Begegnungen in Köpenick gewinnen konnte.
Besonders ärgerlich war für Werner der Entstehungsprozess des 0:1. „Für mich ist das keine Situation, in der wir den Ball verlieren dürfen – das ist ein viel zu leichter Ballverlust“, kritisierte er Kosta Nedeljkovic (19), der das Gegentor durch den ehemaligen RB-Spieler Oliver Burke (28) einleitete. „Wir können auf der rechten Seite in Ballbesitz bleiben, Platz hin oder her, ob der Gegner wartet oder nicht – wir sind klar in Überzahl.“
Auch Marcel Schäfer (41) zeigte sich verständlicherweise nicht zufrieden. Nach dem 6:0 gegen Frankfurt sei das Team „zu Recht mit viel Selbstbewusstsein in die Hauptstadt gefahren“. Doch: „Das, was wir am vergangenen Wochenende gezeigt haben, haben wir über die gesamten 90 Minuten nicht ansatzweise abgerufen.“
Der Sport-Geschäftsführer wollte der Mannschaft „den Willen nicht absprechen“ oder mangelnde Einsatzbereitschaft unterstellen. Allerdings sei von Anfang an klar gewesen, was bei Union zu erwarten sei: „Viele lange Bälle, aggressives Attackieren in die Tiefe und zahlreiche Standards.“
Das junge Durchschnittsalter als Erklärung für die Niederlage lässt Schäfer nicht gelten. Mit einem Schnitt von 25,0 Jahren war die RB-Startelf nur geringfügig jünger als die von Union (26,4). Die Qualität sei in jedem Fall ausreichend gewesen, um drei Punkte aus Köpenick mitzunehmen.
Positiv für die Sachsen: Christoph Baumgartner (26) erhielt in Berlin keine fünfte Gelbe Karte und wird somit am kommenden Samstag (18:30 Uhr/Sky) gegen Leverkusen einsatzbereit sein. Negativ: Yan Diomande (19) reist nach Marokko, um mit der Elfenbeinküste am Afrika-Cup teilzunehmen. Dort trifft er am 24. Dezember auf Chemie-Leipzig-Stürmer Stanley Ratifo (31) aus Mosambik.
Bundesliga-Tabelle
Die Bedeutung der Bundesliga-Tabelle ist folgende: Der Verein, der am Saisonende Platz 1 belegt, wird Deutscher Meister. Die Teams auf den Plätzen 17 und 18 steigen in die 2. Bundesliga ab. Der Drittletzte (Position 16) hat die Möglichkeit, in der Relegation den Verbleib in der Liga zu sichern. Dabei trifft er auf den Drittplatzierten der 2. Bundesliga.