Marcel Schäfer, RB Leipzigs sportlicher Leiter, über die Transferpolitik: Top-Spieler gewinnt man so!
Marcel Schäfer, der 40-jährige Geschäftsführer Sport von RB Leipzig, bekräftigt die Bedeutung der Klub-Politik, junge Fußballtalente zu entdecken und zu fördern. "Das ist ein zentraler Bestandteil unserer Strategie. Es ist notwendig, dass wir jedes Jahr auf dem Transfermarkt aktiv sind, sowohl aus wirtschaftlichen Gründen als auch, um unseren eingeschlagenen Weg zu bestätigen", erklärt Schäfer. Er betonte die Erfolge des vergangenen Jahres mit Spielern wie Dominik Szoboszlai (23), Christopher Nkunku (26) und Josko Gvardiol (22), die RB Leipzig für andere junge Topspieler attraktiv machen. "Das zieht Spieler wie Antonio Nusa und Arthur Vermeeren an", so Schäfer.
Steigende Ansprüche innerhalb des Spielerkaders oder des Vereinsumfelds ändern nichts an der Grundphilosophie. "Unsere Philosophie und unser Weg haben oberste Priorität. Die Identität des Klubs ist klar definiert, wenn auch flexibel innerhalb bestimmter Grenzen, die wir nicht verändern", unterstreicht Schäfer. Ein weiterhin wichtiges Ziel sei es, in der Champions League zu spielen, was entscheidend sei, um die gewünschten Spieler zu gewinnen.
Schäfer sieht seine Rolle als eine fortwährende Lernmöglichkeit. "Ich betrachte mich stets als Lernenden. Sollte das einmal nicht der Fall sein, zerrt mich bitte aus meinem Büro", äußert er sich. Die Kooperation mit Oliver Mintzlaff, dem Geschäftsführer von Red Bull, und RB-Sportdirektor Rouven Schröder schätzt er sehr. "Mit Oliver komme ich sehr gut zurecht. Es gibt klare Erwartungen und ehrliches Feedback. Das macht die Zusammenarbeit lebbar und effektiv", so Schäfer. "Rouven bringt ein hervorragendes Netzwerk und viel Erfahrung mit, da er bereits für mehr Klubs tätig war als ich. Wir kommunizieren viel und sind beide teamorientiert." Die leidenschaftliche Unterstützung der Spieler durch Trainer Marco Rose findet Schäfer besonders lobenswert.
RB Leipzig: Rose hat den Club verstanden
Als sportlicher Leiter in Wolfsburg wollte Schäfer 2019 Marco Rose verpflichten, der sich jedoch für Gladbach entschied. Jetzt arbeiten sie zusammen in Leipzig. "Marco ist in der Lage, Teams zu formen und Spieler zu entwickeln. Er versteht den Klub, da er aus Leipzig kommt", so Schäfer, der besonders Roses Führungsstärke hervorhebt. "Moderne Trainer müssen auch das Team um das Team herum führen können, um alle Beteiligten auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Ich glaube fest an Marco, er hat fachlich, rhetorisch und emotional alles, was es braucht. Marco lebt mit der Mannschaft und gibt einem das Gefühl, als wäre er immer mittendrin", erläutert der Sportgeschäftsführer.