Nach schmerzhaftem Zusammenprall gegen Kiel: RB Leipzigs Gulacsi wird nach schwerer Verletzung ins Krankenhaus gebracht
Leipzig – Am Samstagnachmittag empfing RB Leipzig in der Bundesliga den Tabellenletzten Holstein Kiel. Nach einer enttäuschenden Vorstellung reichte es für die Roten Bullen lediglich zu einem 1:1 (0:1). Besonders im Fokus stand jedoch die ernsthafte Verletzung von Torwart Peter Gulacsi, der nach einem heftigen Zusammenstoß mit Kiels David Zec ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.
Die Anfangsphase gehörte eindeutig den Gastgebern. Bereits in der vierten Minute hätte Benjamin Sesko nach einem vielversprechenden Angriff über mehrere Stationen das 1:0 erzielen können, doch sein Schuss aus nächster Nähe ging knapp am Tor vorbei.
Auch die Gäste aus dem Norden zeigten sich kämpferisch und erspielten sich ebenfalls eine enorme Chance. Arthur Vermeeren unterlief im Vorwärtsdrang ein folgenschwerer Fehlpass.
Den Ball eroberte der flinke Steven Skrzybski, der aus etwa 40 Metern sofort abzog. Torwart Gulacsi stand weit vor seinem Kasten, konnte den Ball jedoch mit einer spektakulären Flugparade gerade noch abwehren (7.).
Nach diesem lebhaften Start nahm das Spieltempo deutlich ab. RB hatte zwar meist Ballbesitz, fand aber kaum eine Lösung, um den Ball im Kasten der Kieler unterzubringen. Die Gäste setzten vor allem auf eine kompakte Defensive und lauerten immer wieder auf Fehler der Hausherren, die sich häufig zeigten.
Mit zunehmender Spieldauer kamen die Störche immer besser ins Spiel und waren dem Führungstreffer näher. Dies führte zu ersten ungeduldigen Pfiffen von den Rängen.
Kurz vor dem Pausenpfiff erhielten die Leipziger für ihre teils schwache Leistung die Quittung: Nach einem Angriff über die rechte Seite legte der auffällige Skrzybski quer auf den heranlaufenden Shuto Machino, der den Ball entschlossen unter die Latte schoss – 1:0 für Kiel, ein Ergebnis, das mittlerweile verdient war (44.).
Wie schon im ersten Abschnitt hatte RB auch zu Beginn der zweiten Halbzeit eine riesige Gelegenheit zum Ausgleich. Doch Ersatzmann Christoph Baumgartner, der für den verletzten Xavi ins Team rückte, scheiterte knapp aus kurzer Distanz (48.).
Die Offensive der Gastgeber zeigte für einige Minuten noch ansprechende Aktionen, doch anschließend nahm das Spiel wieder den Verlauf aus der ersten Hälfte an. Von den ambitionierten Sachsen kam viel zu wenig.
Kurze Zeit später rückte der Sport in den Hintergrund, als es zu einem heftigen Zusammenprall zwischen Gulacsi und Zec kam. Beide Akteure mussten sofort medizinisch behandelt werden und konnten nicht weiterspielen. Der Kieler schien sogar für einen Moment das Bewusstsein zu verlieren. Im Stadion herrschte absolute Stille.
Der ungarische Torwart der Roten Bullen wurde schließlich mit einer Trage vom Spielfeld gebracht und anschließend ins Krankenhaus gebracht. Es waren äußerst traurige Szenen.
Nach einer längeren Unterbrechung nahm das Spiel seinen Lauf wieder auf – und RB wurde direkt eine Strafstoßchance zugesprochen, nachdem Lois Openda im Strafraum von Torhüter Thomas Dähne leicht berührt worden war. Sesko verwandelte den Elfmeter souverän unten rechts zum 1:1 (74.).
Nun zeigte der vermeintliche Favorit wieder mehr Präsenz. Kurz darauf erzielte Openda zwar das 2:1, stand jedoch im Abseits (77.). Baumgartner vergab zudem zwei weitere vielversprechende Gelegenheiten zur Führung.
In insgesamt acht Minuten Nachspielzeit versuchten die Hausherren noch einmal, den Siegtreffer zu erzielen, doch es blieb beim 1:1. Somit endete ein enttäuschender Nachmittag für die Leipziger, während Kiel sich durch eine engagierte Leistung einen wichtigen Punkt sicherte.
30. Spieltag
RB Leipzig – Holstein Kiel 1:1 (0:1)
RB Leipzig: Gulácsi (67. Vandevoordt) – Nedeljkovic (46. Geertruida), Klostermann, Bitshiabu, Lukeba – Vermeeren (46. Haidara), Seiwald – Baku (90.+3 Gomis), Baumgartner – Openda (90.+3 Poulsen), Sesko
Holstein Kiel: Dähne – T. Becker, Ivezic, Zec (66. Johansson) – Tolkin, Remberg, Rosenboom (79. Porath) – Gigovic, Skrzybski (67. Knudsen) – Bernhardsson (87. Arp), Machino (79. Harres)
Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)
Zuschauer: 45.940
Tore: 0:1 Machino (44.), 1:1 Sesko (74./Elfmeter)
Gelbe Karten: Klostermann (3) / Rosenboom (3), Arp (5)
Bundesliga-Tabelle
Die Tabelle der Bundesliga zeigt folgendes: Der Verein auf dem ersten Platz am Saisonende wird Deutscher Meister. Die Mannschaften auf den Plätzen 17 und 18 steigen direkt in die 2. Bundesliga ab. Der Drittletzte (Platz 16) hat die Möglichkeit, in der sogenannten Relegation um den Klassenerhalt zu kämpfen. Dort trifft er auf den Drittplatzierten der 2. Liga.