RB Leipzig: Streitigkeiten unter Spielern, Trainer verärgert über Journalisten
Leipzig - Offenbar mussten diese Niederlagen geschehen, um genauer hinzusehen. Eine 1:2 Niederlage gegen Borussia Dortmund in der Bundesliga und ein 1:3 bei Celtic Glasgow in der Champions League haben RB Leipzig zugesetzt, vor allem wegen der Umstände des Verlusts, die die sorgsam aufgebaute Außendarstellung ins Wanken bringen.
Es gibt offensichtlich mehrere Probleme bei den Sachsen. Angefangen beim eher kleinen Kader, der nun angesichts der langen Verletztenliste an seine Grenzen stößt, bis hin zur schwach performenden Offensive, die trotz hochkarätiger Besetzung nicht ins Rollen kommt.
Und besonders kritisch: Die mangelnde Mentalität einiger Spieler, ein Thema, das bisher oft heruntergespielt wurde. Zwar konnten die Rasenballer den besten Bundesliga-Saisonstart ihrer Geschichte feiern. Doch abgesehen vom Sieg gegen Bayer 04 Leverkusen waren bisher keine Spiele gegen Top-Teams dabei.
Eintracht Frankfurt, FC Bayern München oder VfB Stuttgart: Diese Gegner stehen in der Hinrunde noch an. Und die Leistungen der letzten zwei Spiele werden wohl kaum ausreichen, um gegen solche Teams Punkte zu erzielen.
Borussia Mönchengladbach trifft am Samstagabend auf Leipzig (18:30 Uhr/Sky). Danach gibt es eine Länderspielpause. Ein guter Zeitpunkt, um eine gründliche Analyse vorzunehmen. Das Team ist sich der schwierigen Lage sehr wohl bewusst. Allein wie oft sich Kevin Kampl (34) am Dienstag mit Mitspielern wegen scheinbar falscher Entscheidungen anlegte, ließ ihn fast wie einen Trainer wirken.
RB ist frustriert. Über sich selbst und die Ergebnisse.
RB Leipzigs Trainer Marco Rose konfrontiert Journalisten
Trainer ist jedoch Marco Rose (48), der die Stadt und den Verein liebt und hinter seinen Spielern steht. Dass sein Stuhl wackelt, wäre nur bei extremen Umständen der Fall.
Die Negativserie hat nun auch den ehemals so resilienten Ex-Profi erreicht.
Nach dem Spiel am Dienstag war er kurz davor, sich mit einem 'DAZN'-Reporter anzulegen. Field-Reporter Mario Rieker hatte Rose nach dem Umgang seines Teams mit dem Druck befragt und dabei gelächelt, was er als 'freundliche Geste' erklärte.
Rose war davon nicht amüsiert. 'Wir sprechen über eine Drucksituation und du schmunzelst. Aber gut, ich beantworte deine Frage trotzdem professionell', reagierte der RB-Trainer genervt.
Die Roten Bullen müssen nun dringend eine Wende schaffen, sowohl mental als auch ergebnistechnisch. Ein weiterer Rückschlag in der Champions League könnte das vorzeitige Aus bedeuten.
Bundesliga-Tabelle
Die Bundesliga-Tabelle ist ausschlaggebend dafür, wer am Saisonende als Deutscher Meister gekürt wird und wer in die 2. Bundesliga absteigt. Die Mannschaften auf den Plätzen 17 und 18 steigen direkt ab. Der 16. Platz führt in die Relegation gegen den Drittplatzierten der 2. Bundesliga.