Frühe Führung reicht nicht: RB Leipzig verliert nach Protesten
Sinsheim – Am Samstagnachmittag traf in der Bundesliga der Tabellenzweite auf den Sechsten. RB Leipzig wollte mit einem Auswärtserfolg bei der TSG Hoffenheim den Kontakt zur Tabellenspitze halten. Trotz einer schnellen Führung mussten sich die Sachsen schließlich mit 1:3 (1:2) gegen die abgeklärten Gastgeber geschlagen geben. Eine strittige Szene kurz vor dem zweiten Treffer sorgte für Diskussionen.
Bereits nach neun Minuten erzielte RB Leipzig das erste Tor. Yan Diomande, der auf der rechten Seite viel Freiraum hatte, zog geschickt nach innen und platzierte den Ball unhaltbar im linken unteren Eck – 1:0.
Doch die Hoffenheimer präsentierten sich aktuell ebenfalls offensiv stark, sodass wenig später der Ausgleich fiel.
Ausgelöst durch eine Ecke von links, entstand nach etwas Wirrwarr eine Hereingabe zum zweiten Pfosten. Von dort brachte Wouter Burger den Ball zurück in den Strafraum, wo Albian Hajdari die Kugel nur noch über die Linie drücken musste (20.).
Im weiteren Verlauf entwickelte sich eine ausgeglichene Partie auf hohem Niveau. RB verteidigte jedoch teilweise zu sorglos, was Hoffenheim jedoch kaum ausnutzen konnte.
Dies änderte sich erst in der 38. Minute: Nach einem blitzsauberen Angriff der Hausherren erzielte Tim Lemperle per Kopf nach einer Flanke das 2:1. Die Leipziger reklamierten ein Foul vor dem Treffer, doch der Schiedsrichter ließ die Entscheidung bestehen.
Die letzten Minuten der ersten Halbzeit waren von vielen Fehlpässen geprägt. Die Sachsen wirkten sichtbar geschockt, sodass es mit einem 2:1-Rückstand in die Kabine ging.
Mit viel Elan starteten die Roten Bullen in die zweite Hälfte und kamen in der 47. Minute dem Ausgleich nahe. David Raum zog aus 20 Metern ab, traf aber nur den linken Pfosten.
RB setzte nun die Hoffenheimer stark unter Druck, die Defensive stand jedoch stabil und ließ kaum Chancen zu. Trotzdem lag ein Treffer zum 2:2 in der Luft. Antonio Nusa kämpfte sich nach 56 Minuten fast durch die gesamte Abwehr der Gastgeber, sein Abschluss ging jedoch deutlich übers Tor.
Die Offensive der Leipziger nahm weiter Fahrt auf, doch das Ergebnis sprach weiterhin für die Sinsheimer.
In der Schlussphase wurde das Spiel zunehmend ungenauer. Beide Mannschaften leisteten sich zahlreiche Fehlpässe. Nach 76 Minuten landete der Ball erneut im Leipziger Tor. Glück für RB, dass der Treffer von Fisnik Asllani wegen Abseits nicht anerkannt wurde, da Alexander Prass im Sichtfeld von Gulácsi stand.
Vier Minuten später war das 3:1 jedoch besiegelt. Grischa Prömel erhielt den Ball im Strafraum und platzierte das Leder präzise im linken Eck. War das schon die Entscheidung? Fast, denn nach einem Konter wurde Romulo steil geschickt und erzielte vermeintlich den Anschlusstreffer zum 2:3. Allerdings stand der Brasilianer mit dem Oberkörper knapp im Abseits – Pech für RB.
In den letzten Minuten gab es keine nennenswerten Aktionen mehr. Der Anschlusstreffer hätte der Begegnung noch einmal neuen Schwung verleihen können, doch die Leipziger glaubten nicht mehr daran, den Zwei-Tore-Rückstand aufzuholen. Nach sechs Minuten Nachspielzeit war das Spiel vorbei.
10. Spieltag
TSG 1899 Hoffenheim – RB Leipzig 3:1 (2:1)
TSG 1899 Hoffenheim: Baumann – Coufal, Hranac, Hajdari, Bernardo (87. Kabak) – Prömel (88. Damar), Avdullahu, Burger – Lemperle (76. Bebou), Kramaric (67. Asllani), Touré (75. Prass)
RB Leipzig: Gulácsi – Baku (88. Klostermann), W. Orban, Bitshiabu, Raum – Seiwald (75. Harder) – Ouédraogo (67. Banzuzi), Baumgartner – Diomande (67. Bakayoko), Romulo, Nusa (88. Gomis)
Schiedsrichter: Patrick Ittrich (Hamburg)
Zuschauer: 26.251
Tore: 0:1 Diomande (9.), 1:1 Hajdari (20.), 2:1 Lemperle (38.), 3:1 Prömel (79.)
Gelbe Karten: Bernardo (3), Avdullahu (2), Lemperle (1) / Raum (2), Bakayoko (1)
Bundesliga-Tabelle
Die Bedeutung der Tabelle in der Bundesliga ist wie folgt: Am Saisonende wird der Tabellenführer zum Deutschen Meister gekürt. Die Teams auf den Plätzen 17 und 18 steigen direkt in die 2. Bundesliga ab. Der Drittletzte (Platz 16) muss in der Relegation gegen den Drittplatzierten der 2. Bundesliga um den Klassenerhalt kämpfen.