RB Leipzig „einfach nicht gut genug“: Wie geht es jetzt weiter?
Bremen/Leipzig – Ein Erfolg gegen Stuttgart könnte für RB Leipzig die letzte Möglichkeit bedeuten, sich für internationale Wettbewerbe in der kommenden Saison zu qualifizieren. Nach dem 0:0 in Bremen verpasste das Team erstmals seit sieben Jahren die Teilnahme an der Champions League. Die Mannschaft steht vor einem Umbruch, der zunächst auf der Trainerposition beginnen muss.
„Wir müssen uns vorwerfen, dass wir so viele Chancen hatten, im Angriff schnell umzuschalten, und mit ein paar präzisen Pässen sowie klareren Entscheidungen hundertprozentige Chancen hätten erspielen können“, kritisierte Zsolt Löw (46) in seinem vorletzten Spiel als Trainer von RB Leipzig.
„Es fehlt an der nötigen Lockerheit, Genauigkeit und dem Mut, riskante Entscheidungen zu treffen“, erklärte der Ungar, der noch keine Nachfolge für seinen Posten benennen kann.
Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer (40) betonte bei „Sky“, dass man keine übereilte, sondern die richtige Entscheidung treffen wolle. Den Favoriten zufolge sind weiterhin Oliver Glasner (50) und Cesc Fàbregas (38) die aussichtsreichsten Kandidaten für die Nachfolge.
Bevor die Entscheidung über den neuen Trainer fällt, möchten potenzielle Anwärter abwarten, ob und in welchem internationalen Wettbewerb RB Leipzig nach der Sommerpause vertreten sein wird.
Der Ausfall in der Königsklasse ist ein herber Rückschlag. „Wir waren einfach nicht gut genug“, räumte Peter Gulacsi (35) ein, der mit 14 Zu-Null-Spielen die beste Bilanz der Saison vorweisen kann.
Mit 51 Punkten aus 33 Partien absolviert RB die schwächste Saison seit 2017/18, als man zumindest noch in der Europa League spielte. Sowohl der Einzug in die Europa- als auch in die Conference League ist noch unsicher. Mainz steht punktgleich auf dem sechsten, der BVB mit einem Spiel weniger auf dem fünften Rang. Dortmund könnte zudem Freiburg noch vom vierten Platz verdrängen. Von diesen vier Mannschaften wird eine am Ende leer ausgehen.
„Wenn man solche Leistungen zeigt, hat das seine Gründe“, kommentierte Schäfer die Situation, betonte aber, dass dies keine Überraschung sei.
Ratlos sei er deshalb nicht: „Wir haben einen klaren Plan, was wir im Sommer verändern müssen und welche Schritte nötig sind, um wieder dahin zu kommen, wo wir uns als Verein und jeder Spieler individuell sehen.“
Das Ziel lautet mindestens der vierte Platz und somit die Qualifikation für die Champions League. Dieses Vorhaben wolle man „mit aller Konsequenz verfolgen“ und einen Weg einschlagen, von dem alle überzeugt sind.
Dabei wird neben der offenen Trainerposition auch der Transfermarkt eine wichtige Rolle spielen. Xavi Simons (22) und Benjamin Sesko (21) gelten als die wahrscheinlichsten Abgänge und könnten zusammen rund 150 Millionen Euro einbringen. Gleichzeitig würde das aber auch die vorhandene Qualität verringern, die notwendig ist, um wieder nach ganz oben zu greifen.
1. Bundesliga: Bedeutung der Tabelle
Die Platzierung in der Bundesliga hat folgende Konsequenzen: Der Tabellenführer am Saisonende wird Deutscher Meister. Die Teams auf den Plätzen 17 und 18 steigen in die 2. Bundesliga ab. Der Drittletzte auf Rang 16 nimmt an der Relegation teil, um den Klassenerhalt zu sichern. Dabei trifft er auf den Drittplatzierten der 2. Bundesliga.