Nur Glück? „Am Ende interessiert es niemanden“, erklärt RB Leipzigs Erfolg
Leipzig – "Das Glück, das uns in Stuttgart fehlte, hatten wir heute an unserer Seite." Mit diesen Worten kommentierte RB Leipzigs Interimstrainer Zsolt Löw (45) nach dem 3:1 gegen die TSG Hoffenheim – ein Kommentar, der den Spielverlauf mehr als treffend zusammenfasst. Die Partie verlief eindeutig zugunsten der Leipziger, und ohne diesen Glücksfaktor wäre der ersehnten drei Punkte schwerlich zu erreichen gewesen.
Nach einer anstrengenden englischen Woche, in der die Roten Bullen zwei Niederlagen einstecken mussten und kaum Zeit für Training und Erholung blieb, erwiesen sich die frisch aufgestellten Hoffenheimer als äußerst störrischer Gegner.
Bereits von der ersten Minute an agierte die von Christian Ilzer (47) betreute Mannschaft dynamisch und sicherte sich – wenngleich auch begünstigt durch einen Fehler von Peter Gulacsi (34) – den verdienten Führungstreffer zum 1:0.
Doch im weiteren Spielverlauf sorgten mehrere Umstände dafür, dass die Gäste wieder ins Spiel zurückfanden. Oliver Baumann (34) machte bei einem Kopfball von Benjamin Sesko (21) einen folgenschweren Fehler, während Leo Östigard (25) nach einer notwendigen Unterbrechung eine gelbe Karte erhielt und somit seinem Team einen ungünstigen Dienst erweist.
Im Anschluss bemühte sich RB, das Ruder in die Hand zu nehmen. Dabei wirkte oft alles etwas unbeholfen und strukturlos, sodass es fast einem Wunder glich, dass noch zweimal der Ball über die Torlinie rollte. Pässe ins Leere, unpräzise Zweikämpfe und erhebliche Abstimmungsprobleme prägten diese Phase.
David Raum (26), der nach seinem starken Auftritt in Stuttgart (1:3) wieder zu alter Form ansetzte, fasste den Auftritt seiner Mannschaft treffend zusammen: "Im Moment ist es essenziell, dass wir drei Punkte einfahren. Unabhängig davon, wie wir es anstellen. Unser Ziel ist es, im nächsten Jahr in der Champions League zu spielen. Dafür müssen wir regelmäßig Siege erringen, vor allem zuhause und insbesondere gegen Gegner wie diese. Es war zwar nicht in jeder Hinsicht perfekt, aber am Ende zählt das Ergebnis – und da interessiert es doch niemanden, wie wir dorthin gekommen sind."
In Leipzig herrscht nun große Zufriedenheit darüber, dass Löw ausreichend Zeit hat, sich endgültig einzufinden. Bereits am kommenden Freitag wartet dann die schwere Auswärtsduelleinheit gegen den VfL Wolfsburg. Bis dahin wird der 45-Jährige seiner Mannschaft seine fußballerischen Vorstellungen noch intensiver vermitteln.
Zsolt Löw betonte: "Wir verfügen über eine lernbereite Mannschaft, die zuhört. Ich hoffe, dass wir in den kommenden Wochen wieder mehr Trainingseinheiten und Teamgespräche durchführen können – in den letzten Tagen ist das durch die vielen Spiele leider etwas zu kurz gekommen."
Tabelle der 1. Bundesliga
Die Rangliste der Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison den ersten Platz erreicht, wird Deutscher Meister. Die Mannschaften auf den Plätzen 17 und 18 müssen in die 2. Bundesliga absteigen. Der drittletzte, also der 16. Platz, qualifiziert sich für die Relegation, in der der Klassenerhalt gegen den Drittplatzierten der 2. Bundesliga ausgespielt wird.