Spannender Ausgleich in der Nachspielzeit! RB Leipzig verhindert Bayerns vorzeitige Meisterfeier
Leipzig – Hätte der FC Bayern München am Samstagnachmittag RB Leipzig bezwungen, wäre der Rekordmeister vorzeitig Deutscher Meister geworden. Trotz eines 0:2-Rückstands zur Pause kämpften sich die Bayern im zweiten Durchgang beeindruckend zurück und führten zeitweise mit 3:2. Doch die Leipziger gaben bis zur letzten Sekunde nicht auf und erzielten noch den Ausgleich zum 3:3 – ein Spiel voller Dramatik!
Etwa eine Stunde vor dem Anpfiff wurden durch beide Teams die Startaufstellungen bekanntgegeben.
Erwartungsgemäß verlor Xavi Simons nach seiner mäßigen Leistung in Frankfurt die Kapitänsbinde, die nun Kevin Kampl trug.
Kaum war das Spiel angepfiffen, bot sich RB Leipzig schon eine große Möglichkeit. Nach einer Ecke von links landete der Ball vor den Füßen von Amadou Haidara, der aus kurzer Distanz an Bayern-Torhüter Jonas Urbig scheiterte. Das hätte die frühe Führung sein können.
Die Leipziger begannen jedoch mit enormem Tempo und voller Leidenschaft – die geforderte Intensität war sofort spürbar. Erst nach etwa zehn Minuten kamen die Gäste besser ins Spiel.
Doch genau zu diesem Zeitpunkt gingen die Roten Bullen in Führung: Ein langer Pass auf Benjamin Sesko genügte, als Urbig ausrutschte und der RB-Stürmer aus rund 35 Metern das 1:0 erzielte (11.).
Nach dem Führungstreffer übernahmen die Bayern allerdings die Kontrolle. Leipzig ließ sich tief in die eigene Hälfte zurückdrängen und wartete nahezu ausschließlich auf Konterchancen.
Gegen Ende der ersten Hälfte gestaltete sich das Spiel wieder ausgeglichener. Die Gastgeber zeigten sich deutlich wacher und präsentierten sich ganz anders als noch vor einer Woche in Frankfurt. Diese Steigerung zahlte sich aus, als Lukas Klostermann nach einem Freistoß von David Raum fast unbewacht per Kopf zum 2:0 einköpfte (39.).
In der Halbzeitpause hatten sich die Münchner wohl einiges vorgenommen. Direkt nach Wiederanpfiff starteten sie einen Angriffswirbel, um den Anschluss zu erzielen.
Der erste Treffer fiel dann nach einer Ecke von rechts, bei der Eric Dier am kurzen Pfosten per Kopf auf 1:2 verkürzte (62.).
Und wie so oft schafften die Bayern es, das Spiel innerhalb kürzester Zeit komplett zu drehen: Nur 46 Sekunden später erzielte Michael Olise das 2:2, während RB noch sichtlich verunsichert war – wirklich verrückt.
Jetzt mussten die Leipziger höllisch aufpassen, denn die Bayern drängten nun auf die Führung. Konrad Laimer hatte in der 68. Minute per Kopf knapp das 3:2 auf dem Kopf.
Von den Roten Bullen kam offensiv kaum noch etwas. Stattdessen brannte es mehrfach im eigenen Strafraum, doch die Bayern zeigten bei einigen Chancen, was schon im ersten Durchgang auffiel: mangelnde Effektivität.
Kurz vor dem Ende gelang den Gästen dennoch die Führung. Leipzigs Abwehr war zu löchrig, sodass Leroy Sané auf der rechten Seite im Strafraum genügend Zeit hatte, sich eine Ecke auszusuchen und dann links zum 3:2 traf (83.).
Die mitgereisten Bayern-Fans zündeten im Fanblock reichlich Feuerwerk, um die vermeintliche Meisterschaft zu feiern. Doch das war verfrüht! In fast letzter Sekunde erzielte Yussuf Poulsen noch den verdienten Ausgleich zum 3:3 (90.+4). Aufgrund des deutlich besseren Torverhältnisses gegenüber Bayer Leverkusen wird der FC Bayern dennoch als Meister feststehen.
32. Spieltag
RB Leipzig – Bayern München 3:3 (2:0)
RB Leipzig: Vandevoordt – Nedeljkovic (86. Geertruida), Klostermann, Lukeba, Raum – Kampl (78. Baku), Seiwald, Haidara (69. Vermeeren) – Xavi – Openda (86. Nusa), Sesko (69. Poulsen)
Bayern München: Urbig – Boey (61. Goretzka), Dier, Stanisic, Laimer – Kimmich, Pavlovic – Olise, Gnabry (88. Palhinha), Sané – Müller (61. Coman)
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)
Zuschauerzahl: 47.800 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Sesko (11.), 2:0 Klostermann (39.), 2:1 Dier (62.), 2:2 Olise (63.), 2:3 Sané (83.), 3:3 Poulsen (90.+5)
Gelbe Karten: Raum (5), Kampl (5), Vermeeren (6) / Dier (1)
Tabelle der Bundesliga
In der Bundesliga gilt folgende Regel: Das Team, das am Saisonende auf Platz 1 steht, wird Deutscher Meister. Die Mannschaften auf den Plätzen 17 und 18 steigen direkt in die 2. Bundesliga ab. Der Drittletzte (Platz 16) darf in der Relegation um den Klassenverbleib kämpfen. Dabei trifft dieser auf den Drittplatzierten der 2. Bundesliga.