Jeden Morgen neue Löcher auf dem Spielfeld: Gefährdet die Rattenplage das WM-Qualifikationsspiel?
Genf (Schweiz) – Tierische Probleme in Genf! In etwas mehr als einem Monat findet im Stade de Genève das WM-Qualifikationsspiel zwischen der Schweiz und Schweden statt – vorausgesetzt, die zahlreichen Nager haben bis dahin nicht den gesamten Rasen zerstört. Denn derzeit plagt das Stadion eine massive Ratteninvasion!
Hunderte von Nagetieren haben sich im und um das Stadion niedergelassen, graben nachts Löcher in die Spielfläche und nagen teilweise sogar an Kabeln, was bereits zum Ausfall einer Werbebande führte, wie die Tribune de Genève berichtet.
Im Gespräch mit der Zeitung bestätigte auch Imad Fattal (43), Vorsitzender der Stiftung, der das Stadion betreibt, das Problem: „Wir nehmen die Lage sehr ernst. Eine Schädlingsbekämpfungsfirma wurde beauftragt, und wir setzen alle erforderlichen Maßnahmen um, um die Rattenplage auf dem Stadiongelände einzudämmen.“
Das Problem besteht schon seit Wochen oder gar Monaten – jeden Morgen sind dutzende löchrige Stellen im Rasen zu sehen, sodass der Platz zunehmend einem Acker gleicht.
„Wir haben mit dieser Situation große Schwierigkeiten“, berichtete Adrien Vabre, Geschäftsführer der Firma Realsport, die für die Pflege des Stadions verantwortlich ist: „Täglich benötigen wir zwei Stunden, um die Löcher zu schließen und bei Bedarf neuen Rasen zu säen. Erst dann können wir unsere regulären Arbeiten fortsetzen.“
Er sieht jeden Tag Ratten im Stadion: „Abgesehen von den Schäden, die auf dem Spielfeld behoben werden müssen, ist das natürlich keine angenehme Situation.“
Derzeit können die Greenkeeper den Rasen noch nachsäen, was sie insbesondere vor den Heimspielen des FC Servette regelmäßig tun.
Mit Blick auf das Länderspiel im November könnte das allerdings schwieriger werden: Ab Ende Oktober wird es voraussichtlich zu kalt für ein Nachwachsen des Grases.
Aus diesem Grund wurden rund um das Stade de Genève sowie auf dem Spielfeld Köderkästen mit Rattengift aufgestellt, zudem sollen die Tiere durch Stahlwolle in den Kabelkanälen ferngehalten werden.
„Ich bin zuversichtlich, dass diese Maßnahmen Wirkung zeigen werden“, erklärte Pierre-Yves Bovigny, Rasenexperte des Schweizerischen Fußballverbandes (SFV), der zugab, eine ähnliche Situation noch nie erlebt zu haben: „Meiner Einschätzung nach ist die Durchführung des Spiels Schweiz gegen Schweden nicht gefährdet, aber wir bleiben wachsam.“
Sollte sich die Lage dennoch verschärfen, könnten Ersatzstücke von Rasen hinter den Toren zum Auffüllen der Löcher verwendet werden – oder im schlimmsten Fall müsste man über ein Ausweichstadion nachdenken.