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Psycho-Terror und sexuelle Übergriffe im Kinder- und Jugendfußball: Betroffene berichten von Albträumen

Berlin – Sexuelle Übergriffe, Mobbing und Gewalt: Der Missbrauch im deutschen Nachwuchs-Fußball ist inzwischen kein Tabu mehr. Neue Untersuchungen verdeutlichen das erschreckende Ausmaß dieses Problems.

In der heute veröffentlichten Ausgabe des Fußball-Magazins „11 Freunde“ mit dem Titel „Albtraum in der Kabine“ wird das Ausmaß der Gewalt gegen Kinder und Jugendliche eindrucksvoll aufgezeigt.

Die Analyse der gemeinsamen Umfrage mit dem Rechercheverbund „CORRECTIV“ bringt Berichte von mehr als 500 Betroffenen ans Licht, die ihr Schweigen gebrochen und von sexualisierter, psychischer sowie körperlicher Gewalt erzählt haben.

Die im Rahmen der Recherchen dokumentierten Gewalterfahrungen umfassen dabei ein breites Spektrum – von Bodyshaming und Rassismus bis hin zu Homophobie und Antisemitismus.

Diese menschenverachtenden und zugleich psychisch zerstörenden Praktiken werden den Betroffenen in unterschiedlichen Formen zugefügt, beispielsweise durch körperliche Gewalt, psychischen Terror wie Ausgrenzung oder heimliche Filmaufnahmen von Opfern.

Besonders alarmierend: Neben sexualisierten Berührungen wurden auch Vergewaltigungsvorwürfe genannt.

Von den genannten Gewalterfahrungen sind vor allem Jugendliche im Teenageralter mit 360 Nennungen betroffen, während 116 Antworten von Kindern im Alter von sechs bis zehn Jahren stammen.

Die verwerflichen Übergriffe finden zu etwa drei Vierteln auf dem Vereinsgelände oder in den Umkleidekabinen statt. Weitere „Tatorte“ sind Trainingslager sowie Saunen.

Obwohl betont wird, dass die im März dieses Jahres durchgeführte Erhebung nicht repräsentativ ist, machen die bedrückenden Zahlen und Berichte deutlich, dass der Kinder- und Jugendfußball in Deutschland mit schweren Gewaltproblemen zu kämpfen hat.