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Polizei stürmt Kabine vor WM-Qualifikationsspiel und will Profi festnehmen

San José (Costa Rica) – Im Rahmen der Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 2026 gewann Costa Rica im eigenen Stadion deutlich mit 4:1 gegen Nicaragua. Doch die sportlichen Ereignisse traten am späten Montagabend (Ortszeit) in den Hintergrund.

Unmittelbar vor Spielbeginn im Nationalstadion drangen Polizeikräfte gemeinsam mit Justizbeamten in die Umkleidekabine der Gäste ein, um einen Spieler mit einem Haftbefehl festzunehmen, wie mehrere Medien unter Berufung auf Sicherheitsquellen übereinstimmend berichten.

Als Grund für das Eingreifen gab Polizeidirektor Marlon Cubillo eine Klage wegen ausstehender Unterhaltszahlungen an.

„Auf Antrag der Unterhaltsberechtigten erließ das Gericht einen Haftbefehl gegen ein Mitglied der nicaraguanischen Delegation“, erklärte Cubillo gegenüber dem Online-Portal „Teletica.com“.

Den betroffenen Profi, dessen Identität nicht bekannt gegeben wurde, nahmen die Einsatzkräfte jedoch nicht fest, nachdem die offene Forderung noch vor Ort beglichen wurde. Somit blieb ihm eine Haft in Costa Rica erspart.

Der Polizeieinsatz sorgte dennoch für großen Unmut beim nicaraguanischen Fußballverband. In einer Stellungnahme auf der Social-Media-Plattform X bestätigte der Verband den Vorfall und forderte unter anderem eine gründliche Aufarbeitung der Geschehnisse.

„Die Aktion, bei der mindestens neun Polizisten anwesend waren, um die Festnahme durchzusetzen, erzeugte eine Atmosphäre von Stress, Verwirrung und Unsicherheit für den Spieler sowie das gesamte Team“, kritisierte man das Vorgehen der Behörden, das sich nachteilig auf die Leistung der Mannschaft ausgewirkt habe.

Es wird gefordert, den Vorfall „von den zuständigen Sportorganisationen sowie der FIFA eigenständig untersuchen zu lassen“.