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Stuttgarter Anhänger mit Betretungsverbot belegt: Polizei geht vor Europa-League-Spiel mit Härte gegen sie vor

Von Michael Evers

Deventer (Niederlande) – Bevor die Europa-League-Begegnung zwischen dem VfB Stuttgart und den Go Ahead Eagles in Deventer angepfiffen wurde, machten sich bereits einige Stuttgarter Fans auf den Heimweg.

Nach Angaben des VfB wurde von den örtlichen Behörden ein Betretungsverbot für die Stadt gegen die Insassen von drei Fan-Bussen verhängt, da diese sich am Treffpunkt angeblich aggressiv verhalten hätten.

Die Verantwortlichen des VfB vor Ort berichteten jedoch, kein entsprechendes Fehlverhalten der Anhänger beobachten zu können. Zudem zeigten sich weitere VfB-Fans, die schon in Deventer eingetroffen waren, solidarisch mit den Betroffenen und beschlossen ebenfalls, die Heimreise nach Stuttgart anzutreten.

„Ich war die gesamte Zeit am Treffpunkt der Fans präsent und konnte die Lage persönlich beurteilen. Die lokalen Behörden haben aus für uns nicht nachvollziehbaren Gründen ein Betretungsverbot für Teile unserer Anhängerschaft erlassen“, erklärte Stuttgarts Vorstandsvorsitzender Alexander Wehrle (50).

„Wir stehen in engem Kontakt mit den Behörden und der UEFA und fordern eine umfassende Klärung der Geschehnisse. Dieses unverhältnismäßige Vorgehen gefährdet unsere Fußballkultur.“

Aufnahmen niederländischer Medien zeigten, wie die Polizei angereiste Fans zwang, wieder in ihre Busse einzusteigen und die Rückfahrt anzutreten. Bereits beim Eintreffen der Fahrzeuge kam es am Treffpunkt zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die Videos dokumentieren, wie Einsatzkräfte mit Schlagstöcken auf Fans an den Bussen einschlugen.

Berichten aus den Niederlanden zufolge versuchten die Beamten, die Anhänger in Richtung der Fanzone zu lenken. Dort kam es, wie weitere Aufnahmen zeigten, zum Umreißen von Absperrgittern durch Fans und zu einem Konflikt mit der Polizei.

Jan Willem van Dop (65), Direktor der Go Ahead Eagles, äußerte im Magazin „De Stentor“, der Polizeieinsatz sei erfolgt, weil sich Fans ohne Eintrittskarten in den Bussen befunden hätten.

Personen ohne gültige Tickets sollten das Stadion nicht betreten. „Regeln sind Regeln, und hier wird das konsequent umgesetzt“, so van Dop.

Aus Angst vor möglichen Ausschreitungen hatte Deventers Bürgermeister Ron König am Nachmittag bereits ein Betretungsverbot für die Stuttgarter Fans in der Innenstadt verhängt. Dies geschah, da die Polizei auf Grundlage ihrer Informationen von einer ernsthaften Gefährdung der öffentlichen Sicherheit ausging.