St.-Pauli-Profi Philipp Treu warnt nach dem Sieg in Kiel: "Es kann knapp werden"
Hamburg – Die Erleichterung war förmlich spürbar! Direkt nach dem Schlusspfiff sank Philipp Treu (23) zu Boden, rollte über den Rasen des Holstein-Stadions und ließ seinen Emotionen freien Lauf. Gerade hatte der 23-Jährige mit dem FC St. Pauli einen 2:1-Sieg (Stand 1:1) gegen Holstein Kiel errungen und damit einen entscheidenden Erfolg im Kampf gegen den Abstieg gefeiert.
Die Erwartungen vor dem Spiel waren eindeutig: Kiel brauchte unbedingt einen Sieg, um die Chancen auf den direkten Klassenerhalt aufrechtzuerhalten, während St. Pauli mit drei Punkten den Anschluss sichern konnte. Dementsprechend gingen beide Mannschaften entschlossen in die Partie.
"Wir wussten von Anfang an, dass es ein hart umkämpftes Duell wird. Zwar hat Kiel alles gegeben, aber wir haben ebenfalls alles in unserer Macht Stehende geleistet, um dem Druck standzuhalten", erläuterte Treu.
Initial beherrschten die "Boys in Brown" das Spielgeschehen, doch schon mit dem ersten Schuss aufs Tor gingen die Störche in Führung. "Das tat natürlich weh", gab der 23-Jährige zu. "Aber wir haben uns danach wieder gefangen und mit viel Kampfgeist zurückgekommen." Kurz vor der Halbzeit brachte Danel Sinani (28) durch einen Ausgleichstreffer das Spielniveau wieder ins Gleichgewicht – obwohl Kiel weiterhin als die gefährlichere Mannschaft galt.
Nach der Pause legte St. Pauli nach und verteidigte erneut stark. Als sich vieles auf ein 1:1 einspielte, fiel in der Nachspielzeit schließlich der entscheidende Treffer. "Beim 2:1 schaute ich nur noch zum Schiedsrichter und hoffte inständig, dass die Uhr noch Alarm schlägt", schilderte Treu den Moment. "Und glücklicherweise hat sie das."
Der Treffer sowie der Sieg bedeuteten eine enorme Erleichterung. Denn nicht nur gelang es St. Pauli erstmals in dieser Saison, ein Spiel komplett zu drehen, sondern es wurde auch nach einer Phase schwacher Leistungen wieder ein Erfolg eingefahren. "Letzte Woche haben wir unser bestes Spiel gezeigt und lediglich einen Punkt geholt, heute ein weniger überragendes Spiel und dafür aber drei Punkte. Diese Leistungen nehmen wir mit."
"Wir wissen, dass wir damit einen Schritt Richtung Klassenerhalt geschafft haben, aber mehr noch nicht. Allerdings könnte es weiterhin eng werden", betonte der Außenverteidiger. "Es stehen noch fünf Spiele bevor, und wir wissen, was unser Restprogramm an uns stellt." Als Nächstes wartet der amtierende Meister Bayer Leverkusen auf die Kiezkicker.