FC St. Pauli: Philipp Treu begeistert vom intensiven Konkurrenzkampf
Hamburg – Der Punkt im Abstiegskampf kann noch enorm viel bedeuten! Der FC St. Pauli gelang es, im 1:1-Unentschieden gegen den Champions-League-Kandidaten Borussia Mönchengladbach einen wichtigen Erfolg zu erzielen. Nach der Partie äußerte Philipp Treu (24) seine Begeisterung aus unterschiedlichen Gesichtspunkten.
Einerseits stand die Gesamtleistung im Mittelpunkt, die dem Kiezklub neuen Auftrieb geben dürfte. "So souverän haben wir sogar in der zweiten Liga noch nicht gespielt – und das gegen einen Champions-League-Anwärter", betonte Treu. Seiner Meinung nach war dies zweifellos das beste Bundesliga-Spiel, das man bisher abliefert.
Auch der gegnerische Auftritt wurde gewürdigt. Robin Hack (26) räumte ein, dass man das Unentschieden als glücklichen Punkt bewerten müsse und gab zu bedenken, dass ein Spielstand von 3:0 oder 4:0 gegen Gladbach durchaus möglich gewesen wäre.
Gleichzeitig war da aber auch ein wenig Frust über das 1:1-Ergebnis zu spüren. "Wir hätten gerne alle drei Punkte geholt, und es schmerzt, aber wir müssen mit diesem Punkt leben", meinte Treu.
Gladbach kam in der Offensive kaum zur Geltung und fand nur selten zu klarem Abschluss. "Heute haben wir ihnen ordentlich den Wind aus den Segeln genommen. In Ballbesitz waren wir sauber und kontrollierten das Spiel immer wieder", freute sich Treu. "Auf dieser Leistung können wir aufbauen, und wenn wir so weiterspielen, warten noch viele Punkte auf uns."
Besonders zufrieden war der linke Außenspieler darüber, dass die Kiezkicker in dieser Saison erstmals nach einem Rückstand noch eine Reaktion zeigten. "Für die mentale Stärke ist das enorm wichtig", gestand der 24-Jährige. Obwohl der Rückstand kurz vor der Pause wie ein kleiner Schock wirkte, war Trainer Alexander Blessin (51) überzeugt, dass seine Mannschaft zurückfinden würde – so wie es Treu darstellte.
St. Pauli hätte das Spiel sogar noch komplett drehen und gewinnen können; letztlich holte Gladbach in der Nachspielzeit das Unentschieden. "Hätte das Spiel fünf Minuten länger gedauert, hätten wir mit 2:1 gewinnen können", zeigte sich Treu überzeugt.
Einen weiteren Grund für die heutige Freude bildeten die frischen Kräfte der Einwechselspieler. "Was uns heute wirklich Stärke verlieh, war diese zweite Welle", lobte er seine Mitspieler. "Morgan, Dapo und Connor brachten ordentlich Dynamik ins Spiel – damit war Gladbach völlig überrumpelt."
Gerade rechtzeitig zum Saisonfinale weist der Kader von St. Pauli eine beeindruckende Tiefe auf. "Wir liefern uns einen echten Konkurrenzkampf. Das zeigt, wie breit aufgestellt wir sind", freute sich der 24-Jährige und hoffte, "dass uns nicht zu viele Spieler verlieren". Wie der gestrige Tag verdeutlichte, könnten diese Wechseloptionen im Abstiegskampf noch den entscheidenden Trumpf darstellen.
Tabelle 1. Bundesliga
Die Bundesliga-Tabelle hat folgende Bedeutung: Wer nach Saisonende auf dem ersten Platz steht, wird Deutscher Meister. Die Mannschaften, die auf den Plätzen 17 und 18 abschließen, steigen in die 2. Bundesliga ab. Der drittletzte Verein (16. Platz) darf in der Relegation um den Klassenerhalt spielen. Dabei trifft man in einem Duell auf den Drittplatzierten der 2. Bundesliga.