Heise von Dynamo erklärt: "Ich kann nicht jeden Ball einfach nach vorne spielen, nur weil die Fans es verlangen"
17 Punkte aus acht Spielen, Dynamo führt die Tabelle an - trotz des enttäuschenden 0:0 gegen Aachen zu Hause. Das Beste daran? "Genau das", meinte Philip Heise. "Es ist doch toll, dass wir an der Spitze stehen. Kritik gibt es immer, aber dann machen wir ja offensichtlich auch vieles richtig, oder?"
Heise hat damit einen Punkt. Auch er war sich bewusst, dass nicht alles perfekt lief. Dynamo versuchte auch gegen Aachen, den Spielaufbau über die Verteidigung zu gestalten und entschied sich oft für den spielerischen Weg.
Statt den Ball einfach nach vorne zu schlagen und das Mittelfeld mit langen Bällen zu überspringen, spielte Dresden oft hinten rum und suchte nach Öffnungen. Geduld war das Ziel der SGD, wie beim Tor zum 1:0 gegen Verl, um auf den richtigen Moment zu warten.
Das führte gegen die früh pressenden Gäste zu einem hohen Risiko. Viele Pässe wurden quer durch den eigenen Strafraum gespielt, manche landeten direkt bei den Aachenern.
Dynamo Dresdens Philip Heise lehnt "Ping-Pong-Fußball" ab
Die schnell unruhigen Fans gefielen diese Spielweise nicht. "Fußball erfordert Geduld. Ich kann nicht einfach jeden Ball nach vorne schlagen, nur weil die Fans es fordern. Sie müssen auch auf den Tribünen ruhiger bleiben", sagte Heise.
"Wir wollen unser Spiel mit Kontrolle durchziehen, kein Ping-Pong-Spiel führen. Deshalb schlagen wir nicht jeden Ball blind nach vorne."
Trotzdem gab es brenzlige Momente: "Naja", atmete der 31-Jährige tief durch: "Ich finde gut, dass wir so aus der Defensive spielen. Es zeigt Selbstvertrauen. Wenn man ängstlich spielt, ist man gehemmt. Wir spielen nicht so ängstlich von hinten raus", zeigte er sich selbstsicher.
Allerdings kam nicht viel bei den Angriffen heraus. Erst in den letzten Minuten erarbeitete sich Dresden gegen die hartnäckigen Gäste gute Chancen.
Aber ohne ein Tor zu erzielen, endete das Spiel unentschieden. "Nicht jede Woche ist wie die andere, wir können nicht jede Woche drei Punkte holen. Die 3. Liga ist geprägt von Leidenschaft. Aachen hat 90 Minuten lang gekämpft, war gut organisiert, und wir konnten unsere Angriffe nicht optimal zu Ende spielen", stellte Heise fest.
"Es ist nicht möglich, jede Woche zwei oder drei Tore zu erzielen." Nicht jede Woche, aber vielleicht nächsten Freitag in Dortmund. Ein Tor mehr als der BVB würde allerdings auch schon reichen.
Tabelle 3. Liga
Die Tabelle der 3. Liga ist von Bedeutung: Wer am Saisonende Erster ist, wird Drittliga-Meister und steigt in die 2. Liga auf. Auch der Zweitplatzierte steigt direkt auf. Der Drittplatzierte kämpft mit dem drittletzten der 2. Bundesliga um den Auf- oder Abstieg.