Dotchev von Aue setzt auf junge Talente, die Erste bleibt jedoch im Fokus
Erzgebirge Aue's Trainer Pavel Dotchev hat am Dienstag gegen Lok Leipzig (2:1) bewusst einen Schritt zurück gemacht und Jörg Emmerich, seinen Co-Trainer, die Leitung übernehmen lassen. Nachdem Emmerich nach einer Auseinandersetzung mit dem Schiedsrichter Alexander Sather das Spielfeld verlassen musste, übernahm Dotchev notgedrungen wieder das Ruder, wachte aufmerksam über das Spielgeschehen und erteilte Anweisungen und Lob.
Der Testspieler Ali Loune, 22 Jahre alt, bekam positive Rückmeldungen für seine aggressive Spielweise, sein Zweikampfverhalten und seine Ruhe am Ball, was in die Überlegungen einfließen wird, ob er vom 1. FC Nürnberg fest verpflichtet oder ausgeliehen wird. Sportdirektor Matthias Heidrich beobachtete den Mittelfeldspieler ebenfalls genau und nutzte sogar kurzzeitig die Kamera des Sportfotografen Sven Sonntag, um alles im Blick zu behalten.
Das Spiel gegen den Regionalligisten Leipzig diente unter anderem dazu, den Fokus auf das Team zu legen, erklärte Dotchev später. Dabei betonte er, dass das Ergebnis zweitrangig sei, obwohl ein Sieg natürlich positiv stimme. Quentin Fraulob, der bereits in der letzten Saison zum Einsatz kam, und Domenic Köppel, den Dotchev bis dahin noch nicht beobachtet hatte, hinterließen einen guten Eindruck.
"Unser Ziel ist es, die jungen Spieler zu fördern, aber die erste Mannschaft hat immer Vorrang", unterstrich Dotchev.
Nächste Herausforderungen: DFB-Pokal und das Derby gegen Dresden
Dotchev legt Wert darauf, dass auch die Spieler, die nicht zur Stammelf gehören, Spielpraxis sammeln, um auf einem hohen Niveau zu bleiben. Dies ist besonders wichtig, da Verletzungen, wie die von Niko Vukancic und Can Özkan gezeigt haben, schnell dazu führen können, dass Ersatzspieler wie Tim Hoffmann plötzlich ins kalte Wasser geworfen werden.
"Mit dem DFB-Pokal und dem anschließenden Dresden-Derby vor der Brust müssen alle Spieler, ob in der Ersten oder nicht, ihre Spielfitness unter Beweis stellen", betonte Dotchev.