Schalke-Trainer kritisiert Lauterns Verantwortliche nach Entlassung von Markus Anfang
Kaiserslautern – Kurz vor Ostern herrschte in vielen Teams der 2. Bundesliga ein großes Umbruchchaos. Zahlreiche Clubs befinden sich in Panik angesichts des drohenden Auf- oder Abstiegs, nur wenige Spiele vor Saisonende. Jetzt äußerte sich Schalke-Coach Kees van Wonderen (56) sehr deutlich.
Nach der 1:2-Pleite seiner Mannschaft beim 1. FC Kaiserslautern am Sonntagnachmittag verteidigte er seinen kurz zuvor entlassenen Vorgänger Markus Anfang (50).
„Was mich an der ganzen Sache besonders stört, ist, dass die Verantwortlichen dieses Vereins für ihre Entscheidungen sogar noch belohnt werden. Der Trainerwechsel hat offenbar auch noch gut funktioniert. Das finde ich schade, denn ein Trainerwechsel so kurz vor Saisonende – was soll das eigentlich? Aber ich belasse es dabei“, sagte van Wonderen im Gespräch mit der ARD.
Der Hintergrund: Anfang wurde am Ostermontag, nur vier Spieltage vor Schluss, entlassen. Nach der Niederlage in Braunschweig nahmen Geschäftsführer Thomas Hengen (50) und Sportdirektor Marcel Klos (36) Kontakt zu Torsten Lieberknecht (51) auf. Anfang erfuhr erst aus der Presse, dass seine Position beim FCK in Gefahr war.
Nachdem am Vormittag Details zu dem Treffen der Vereinsführung öffentlich wurden, wurden Anfang und sein Assistent Florian Junge (39) einbestellt und informiert, dass ihre Zusammenarbeit beendet ist. Kurz nachdem Anfang am Mittwoch offiziell Abschied von der Mannschaft genommen hatte, übernahm Lieberknecht das Traineramt.
Im Hintergrund hatten die Investoren nach der überraschend starken Teamleistung im Februar plötzlich den Aufstieg als neues Saisonziel ausgegeben.
Anfang hingegen blieb bodenständig und hielt an dem ursprünglichen Ziel eines Platzes unter den Top Ten fest. Das passte den Geldgebern nicht – sie wollen den Aufstieg mit aller Macht erzwingen. Mit einem Rückstand von drei Punkten auf den Relegationsplatz musste der Trainer schließlich seinen Posten räumen. Für van Wonderen ein unverständlich drastischer Schritt.
Er selbst wird Schalke 04 ebenfalls verlassen, allerdings erst zum Saisonende. Auch der SC Paderborn und Trainer Lukas Kwasniok (43) einigten sich auf eine Trennung nach Ablauf der Spielzeit.
Nach der Freistellung von Anfang traf es zudem André Breitenreiter (51) bei Hannover 96 sowie Sascha Hildmann (53) bei den abstiegsgefährdeten Preußen Münster.
Ob durch diese personalpolitischen Maßnahmen kurz vor Saisonende tatsächlich alle gesteckten Ziele erreicht werden, bleibt abzuwarten.
2. Bundesliga – Bedeutung der Tabelle
Die Rangliste der 2. Bundesliga entscheidet über den Aufstieg und Verbleib der Mannschaften: Der Erstplatzierte am Saisonende wird Meister der zweiten Liga und steigt direkt in die 1. Bundesliga auf, ebenso wie der Zweitplatzierte. Der Drittplatzierte muss in die Relegation gegen den Drittletzten der Bundesliga, um den Aufstieg oder den Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse zu klären.