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Kein Wirtz-Wechsel zu den Bayern: Kahn übt Kritik an Bayern München und der Bundesliga

Von Jörg Soldwisch

München – Oliver Kahn (56) sieht in mangelnder Konstanz einen wesentlichen Grund dafür, dass der FC Bayern bei der Verpflichtung international begehrter Spieler wie Florian Wirtz (22) zuletzt häufig das Nachsehen hatte.

Die wichtigsten Punkte im Überblick

KI-generierte Zusammenfassung des Beitrags

"Zahlreiche Trainer kamen und gingen, wodurch sich die Philosophien und Konzepte immer wieder gewandelt haben – genauso wie der Kader. Es wirkt stets wie ein steter Umbruch im Team", erklärte Kahn im Gespräch mit Sky.

Dies führe selbstverständlich zu "einer gewissen Unruhe", so der ehemalige Torhüter und Vorstandsvorsitzende des Rekordmeisters weiter.

"Dabei bin ich auch selbstkritisch genug, damit das nicht falsch verstanden wird: Auch während meiner Amtszeit war das Thema Kontinuität in allen Bereichen eine Herausforderung, die ich gerne besser gemeistert hätte. Aber viele Spieler und auch Trainer denken genau darüber nach, wenn sie Angebote bewerten."

Der vom deutschen Rekordmeister umworbene Nationalspieler Wirtz entschied sich letztlich für den FC Liverpool.

Der englische Klub überweist für den Spieler eine Ablösesumme von insgesamt 150 Millionen Euro an Bayer Leverkusen.

Ein weiterer Grund liege laut Kahn in der langjährigen Überlegenheit des FC Bayern in der Bundesliga.

"Ist die Bundesliga für solche Talente noch attraktiv genug? Bayern hat in den vergangenen 13 Jahren zwölf Mal den Titel geholt. Darüber muss man sich wirklich Gedanken machen, damit sich die Situation künftig wieder ändert", erläuterte der 56-Jährige.

Die Bundesliga bleibe in Deutschland zwar "eine bedeutende Institution",

doch angesichts der vergleichsweise bescheidenen internationalen Erfolge könnte die Attraktivität des hiesigen Fußballs "täuschend" sein, so Kahn.

Bis 2023 leitete Kahn für zwei Jahre die Geschicke des FC Bayern München als Vorstandsvorsitzender. Als Spieler bestritt er 86 Länderspiele und wurde unter anderem 2002 Vizeweltmeister. Im selben Jahr wurde er zum dritten Mal als Welttorhüter ausgezeichnet.

Kürzlich wurde Kahn auch als möglicher Kandidat für die Position des Sportchefs beim Zweitligisten Hertha BSC gehandelt.