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Obwohl die Einschätzung der Gefahrenlage hoch ist: Nord-Derby weniger explosiv als das Stadtduell

Von Felix Schröder

Hamburg – Am Sonntag empfängt der Hamburger SV Werder Bremen. Das zentrale Anliegen der Polizei besteht darin, die beiden Fangruppen strikt zu trennen.

Aus polizeilicher Sicht birgt das erste Nordderby in der Bundesliga seit 2018 zwischen dem HSV und Werder Bremen ein geringeres Risiko als das Hamburger Stadtduell.

Dies gab ein Sprecher der Polizei Hamburg auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bekannt. Das Bundesliga-Spiel findet am Sonntag um 15.30 Uhr statt und wird auf DAZN übertragen.

Obwohl die Rivalität nicht mit jener zwischen dem HSV und dem FC St. Pauli vergleichbar ist, stuft die Polizei die Beziehung der Fanlager dennoch als feindselig ein.

„Daher liegt grundsätzlich eine hohe Gefahreneinschätzung vor“, erklärte der Sprecher. Dies spiegelt sich auch in der erhöhten Anzahl der eingesetzten Polizisten wider, eine genaue Zahl wurde jedoch nicht genannt.

Das oberste Ziel der Einsatzkräfte ist die konsequente Trennung der Fangruppen. „Das hat für uns höchste Priorität“, betonte der Sprecher. „Die Anhänger sind sehr daran interessiert, das Spiel zu verfolgen, und sind sich der öffentlichen Wahrnehmung bewusst. Deshalb gehen wir davon aus, dass die Fans alles daransetzen werden, das Spiel zu sehen, und es im Vorfeld wahrscheinlich eher ruhig bleibt.“

Die Polizei richtet ihren Fokus besonders auf etwa 1.200 Personen beider Lager, darunter auch Mitglieder der Ultra-Gruppierungen. Zudem werden die Hamburger laut Polizei von Anhängern des VfB Lübeck und Hannover 96 unterstützt, während Werder Bremen Unterstützung vom FC St. Pauli und Darmstadt 98 erhält, so der Sprecher weiter.

Im Volksparkstadion werden rund 5.700 Gästefans erwartet. Die meisten Bremer werden voraussichtlich mit Bussen und Zügen anreisen. Autofahrer und Busunternehmen müssen mit Einschränkungen rechnen, da der Elbtunnel und damit die Autobahn A7 an diesem Wochenende für mehrere Stunden gesperrt sein werden.

Ab 12 Uhr ist ein Fanfestzug der Werder-Anhänger geplant, der am S-Bahnhof Othmarschen starten wird.

Einige Tage vor dem Spiel hatten mutmaßliche Werder-Fans in verschiedenen Stadtteilen Plakate mit Anti-HSV-Slogans angebracht. Die Polizei bewertete dies als provokativ, bezeichnete die Aktion jedoch als „strafrechtlich irrelevant“.