So reagiert Dynamo-Kapitän Hauptmann auf die Pfiffe der eigenen Fans
Dresden - Frühe Unmutsbekundungen im Stadion, zahlreiche vergebene Chancen, Pech im Abschluss und trotzdem nicht aufgegeben und einen Sieg errungen. Dynamo hat gegen die U23 von Hannover mit 2:1 gewonnen und sich in einer kritischen Phase selbst befreit, indem es an sich geglaubt hat, selbst als andere schon längst aufgegeben hatten.
"Das Spiel hat uns zunächst Schwierigkeiten bereitet. Natürlich bekommen wir es mit, wenn bereits nach zwölf Minuten die ersten Pfiffe ertönen", erklärte Kapitän Niklas Hauptmann. Das ist natürlich alles andere als schön.
"Nein. Es sollte uns nicht so stark beeinflussen, wie es der Fall war. Aber es muss klar gesagt werden, dass dies eine Wirkung auf uns hat. Man kann darüber diskutieren, ob dies zu dem Zeitpunkt bereits gerechtfertigt war. Meiner Meinung nach nicht. Aber das sind die Herausforderungen, mit denen wir umgehen müssen", so der 28-Jährige.
"Das ist der Punkt, an den man hier schnell gelangt, wenn es nicht läuft. Es kommt nicht nur darauf an, wie gut du spielst, sondern ob du in der Lage bist, mit allem umzugehen, was auf dich einstürmt. Das ist hier anders als bei anderen Klubs. Das haben wir in der Halbzeit nochmals angesprochen."
Nach einer ersten Halbzeit, die sich wie in Zeitlupe anfühlte, haben die Dynamos in der zweiten Halbzeit bewiesen, dass sie fähig sind, die Pfiffe in Beifall zu verwandeln, besonders nach dem Ausgleichstreffer zum 1:1 durch Robin Meißner (78.). "Die zweite Halbzeit war stark, wir haben uns den Sieg verdient", sagte "Haupe": "Das war eine enorme Energieleistung."
Dynamos Hauptmann mahnt zur Ruhe: "Darfst nicht durchdrehen"
Wichtiger noch, Dresden hat nicht aufgegeben. Einmal Pfosten, viermal auf der Linie geklärt, unzählige Male knapp am Ball vorbei. Es war zum Verrücktwerden. Mit dem Tor von Meißner brach der Bann.
"Man darf die Nerven nicht verlieren. Wir sind uns der Gesamtstimmung bewusst. Das ist nach den letzten, nicht erfolgreichen Spielen, nachvollziehbar. Trotzdem muss man Ruhe bewahren, ein richtiges Maß finden, darf nicht in Panik geraten. Wir haben Geduld bewahrt und am Ende auch das nötige Quäntchen Glück gehabt", so Hauptmann.
Nach dem entscheidenden Kopfballtor von Oliver Batista Meier in der Nachspielzeit zum 2:1 waren keine Pfiffe mehr zu hören, stattdessen brach Jubel aus, das Stadion kochte. Das war das wahre Rudolf-Harbig-Stadion.
Tabelle 3. Liga
Die Tabelle der 3. Liga ist aussagekräftig: Der Tabellenerste am Saisonende ist Drittliga-Meister und steigt in die 2. Bundesliga auf. Auch der Zweitplatzierte steigt direkt auf. Der Drittplatzierte entscheidet in Relegationsspielen mit dem drittletzten der 2. Bundesliga über Aufstieg oder Klassenverbleib.