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„Haupe“-Debüt vor 75.000 Zuschauern: Dynamo-Kapitän bleibt gelassen

Dresden – 75.000 Fans! Unter einer solchen Kulisse hat zuvor noch kein Spieler in Schwarz-Gelb auf dem Platz gestanden – auch Dynamo-Kapitän Niklas Hauptmann (29) nicht. „Ich war zwar mit Köln schon einmal im Olympiastadion, im DFB-Pokal gegen den BFC, aber damals saß ich nur auf der Bank“, erzählt er. Somit ist auch für ihn das Spiel am Samstag bei der Hertha in Berlin eine Premiere.

Heute jährt sich der denkwürdige Abend mit 35.000 Dynamo-Fans in Berlin zum sechsten Mal.

Dynamo scheiterte damals in der 2. Runde des DFB-Pokals gegen die „Alte Dame“, die zu dieser Zeit Erstligist war, erst im Elfmeterschießen. Zu diesem Zeitpunkt stand „Haupe“ noch bei Köln unter Vertrag. Dass er bislang noch nie auf dem Spielfeld mit der blauen Laufbahn gespielt hat, überrascht dann doch.

„Nein, da sind wir uns über die Jahre immer aus dem Weg gegangen. Bisher habe ich mir darüber auch keine Gedanken gemacht. Aber jetzt, wo es zur Sprache kommt, merke ich: gespielt habe ich dort tatsächlich noch nicht“, sagt er mit einem Schmunzeln.

Am Samstag wird er nun vor der größten Kulisse seiner Karriere Dynamo aufs Feld führen.

„Stadien mit großer Zuschauerkapazität sind generell spannend. Ich habe in Köln vor 50.000 Leuten gespielt, in Stuttgart vor 60.000, und jetzt eben das hier. Aber das ist am Ende nebensächlich – entscheidend ist das Spiel“, betont Hauptmann.

Das Besondere am Samstag: Fast 30.000 Dynamo-Anhänger werden im Stadion vertreten sein. „Man spürt das definitiv, das ist schon seit einigen Wochen spürbar. Dennoch versuche ich, mich voll auf die Partie zu fokussieren und sehe das ganz sachlich. Für uns geht es um drei Punkte“, will der 29-Jährige die Situation nicht zu hoch hängen.

„Wir wissen natürlich, dass es eine außergewöhnliche Begegnung ist, gerade wegen der mitreisenden Fans. Die Motivation ist daher ohnehin auf 100 Prozent, um unseren Anhängern einen tollen Samstag zu bescheren. Das ist außergewöhnlich und sollte uns einen zusätzlichen Schub geben.“

Allerdings spiegelt die aktuelle Tabellenlage nicht gerade ein sorgenfreies Fußballfest wider. Dresden steht nur wegen der besseren Tordifferenz knapp über einem direkten Abstiegsplatz.

Die 1:2-Heimniederlage gegen Paderborn hat auch bei Hauptmann für Frust gesorgt. „Das war sehr enttäuschend. Nach zehn Spielen ist die Ausbeute zu gering. Wie schon in der 3. Liga sieht man, dass die Teams mit stabiler Defensive weit oben stehen. Das ist der entscheidende Punkt – die Abwehr muss stimmen.“

Nur mit einer starken Defensivleistung kann die „Haupe“-Premiere zu einem Erfolg werden.

Tabelle der 2. Bundesliga

In der 2. Bundesliga bedeutet die Tabelle Folgendes: Der Tabellenführer am Saisonende wird Meister und steigt direkt in die 1. Bundesliga auf – ebenso wie der Zweitplatzierte. Der Drittplatzierte muss in der Relegation gegen den Drittletzten der Bundesliga antreten, um den Aufstieg oder Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse zu klären.