„Es zehrt an einem innerlich“: Dynamo-Aufstieg nimmt Hauptmann eine enorme Last von den Schultern

Dresden – Nach dem endlich errungenen Aufstieg von Dynamo Dresden saß Niklas Hauptmann (28) erschöpft am Boden, lehnte sich in der Mannheimer Mixed-Zone an die Wand, trank wiederholt von seinem Bier und wischte sich Freudentränen aus dem Gesicht. Körperlich und mental war er völlig ausgelaugt, doch zugleich glücklich – das verriet er im Gespräch mit den Medien.

TAG24: Niklas, wie hast du den Schlusspfiff, den Aufstieg und das Feiern mit den Fans erlebt? Was geht dir gerade durch den Kopf?

Hauptmann: „Um ehrlich zu sein, empfinde ich vor allem eine riesige Erleichterung. Die pure Freude und das Glücksgefühl werden vermutlich noch folgen. Aber momentan fällt eine große Last von mir ab, denn in den letzten drei Jahren – ich habe gerade auch kurz mit 'Kutsche' darüber gesprochen – ist man zweimal nur knapp gescheitert und wollte es unbedingt schaffen. Wenn dir das alles wirklich viel bedeutet, dann zermürbt es einen innerlich, wenn man zweimal so knapp scheitert. Deshalb ist dieser Moment für mich nun eine enorme Befreiung.“

TAG24: Und das Ganze gelingt ausgerechnet trotz einer Niederlage ...

Hauptmann: „Das habe ich fast schon wieder verdrängt, aber es war wirklich kein gutes Spiel von uns, viel zu unpräzise. Mannheim hatte nur eine einzige Chance, aber ganz klar: Der Aufstieg steht heute über allem. Natürlich gibt es noch einige Dinge, an denen wir bis zur nächsten Saison arbeiten müssen, aber heute zählt nur eins – wir haben es geschafft.“

TAG24: In der 85. Minute musste das Spiel kurz unterbrochen werden, weil die Fans auf den Rasen drängten. Was hast du in diesem Moment gedacht?

Hauptmann: „Es ging einfach darum, dass das Spiel zu Ende gespielt werden kann. Es war ja noch ordentlich was los auf beiden Seiten. Der Schiedsrichter wollte einfach nur sicherstellen, dass die Partie regulär beendet wird. Am Ende ist es egal, wie es ausgeht – Hauptsache, wir haben es geschafft!“

TAG24: Nachdem sich nach dem Schlusspfiff alles beruhigt hatte, gingst du zu den Fans. Wie war das für dich?

Hauptmann: „Das war einfach nur wunderschön. Die Fans haben es am meisten verdient, wirklich enorm. Sie haben in den vergangenen drei Jahren auch schwere Zeiten durchgemacht. Vor allem die, die uns immer positiv unterstützt haben, die auch zu Auswärtsspielen mitgereist sind, die haben es am meisten verdient. Die Menschen sind einfach verrückt – positiv verrückt. Egal ob hier in Mannheim oder wahrscheinlich auch in Dresden, darauf freuen wir uns jetzt schon sehr, wenn wir später noch den einen oder anderen treffen.“

TAG24: Niklas, du wirkst noch sehr ruhig und gefasst. Wann brichst du aus und feierst richtig?

Hauptmann: „Im Moment empfinde ich vor allem Erleichterung. Ich glaube aber, dass in den kommenden Tagen noch mehr Freude und Euphorie dazukommen werden. Jetzt fühle ich mich sowohl körperlich als auch geistig erst einmal erschöpft.“