zurück

Brandbrief im Keim erstickt: DFB-Chef lehnt Erweiterung der 3. Liga ab

Chemnitz – Stopp! Die 3. Liga bleibt unverändert: Vor einer Woche wandten sich die NOFV-Regionalliga-Klubs in einem offenen Schreiben direkt an DFB-Präsident Bernd Neuendorf (63) und forderten eine Reform bei der Aufstiegspolitik. Seine Antwort dürfte jedoch bei den Vereinen nicht auf Begeisterung gestoßen sein.

Der Spitzenfunktionär des Deutschen Fußball-Bundes hat gemäß "Sport im Osten" eine Erweiterung der 3. Liga auf 22 Mannschaften mit fünf Abstiegsplätzen entschieden abgelehnt.

Der 53-Jährige befürchtet dabei erhebliche wirtschaftliche Belastungen für die Drittligisten sowie einen künftig nicht mehr umsetzbaren Spielplan. Derzeit treten 20 Teams in der untersten Profiliga Deutschlands an, von denen vier am Saisonende absteigen müssen.

Während aus den fünf Regionalligen nur in zwei – West und Südwest – ein direkter Aufsteiger feststeht, wechseln sich die übrigen drei jährlich ab; im jeweils ausbleibenden direkten Aufstieg müssen sie in Relegationsspielen um den vierten Platz kämpfen.

Die Teams aus dem nordostdeutschen Raum sehen darin eine deutliche Benachteiligung, die "nicht länger toleriert werden" könne. Neuendorf sollte das Problem daher als Chefsache begreifen und zügig an einer Lösung arbeiten.

Der DFB-Chef wies die Forderung jedoch entschieden zurück. Laut Bericht obliegt es den Regionalverbänden, selbst aktiv eine Reform herbeizuführen – der DFB könne lediglich als Vermittler bei Bedarf auftreten. In diesem Zusammenhang schlug er ein Gespräch mit Manuel Hartmann (45), Geschäftsführer Spielbetrieb des DFB, vor.

Chemnitzer FC will weitermachen – ZFC Meuselwitz zieht sich zurück

Die Möglichkeit, die fünf Regionalligen auf vier Staffeln zu reduzieren, ließ Neuendorf offen.

So könnten die nordostdeutschen Klubs etwa in vier Gruppen (Ost, Nord, Süd, West) eingeteilt werden. Allerdings hatte NOFV-Chef Hartmut Winkler diesen Vorschlag bereits vor rund einem Monat in einem Interview mit dem Kicker zurückgewiesen.

"Wir haben als Verband eine eindeutige Position", betonte der Verbandschef. "Ich hege zudem Zweifel, ob alle Vereine, die derzeit in unserer Regionalliga spielen, eine derartige Zerschlagung befürworten." Er sprach sich seinerzeit klar für eine Erweiterung der 3. Liga aus.

Da diese Lösungsvariante nun vom Tisch zu sein scheint, hat auch der ZFC Meuselwitz als Unterstützer umgehend seine Rückdeckung eingestellt: "Der Chemnitzer FC als federführender Verein der Initiative wurde gebeten, den ZFC Meuselwitz von der Unterstützerliste zu streichen, solange eine Vierteilung der Regionalliga bzw. die Auflösung der NOFV-Staffel als akzeptable Option für die Zielerreichung gilt", heißt es in einer Erklärung des Vereins.

Der CFC beabsichtigt indes, das Gesprächsangebot des DFB zunächst wahrzunehmen, wie Geschäftsführer Tommy Haeder (33) gegenüber "Sport im Osten" mitteilte: "Die Vereine werden weiterhin für ihre Belange eintreten (...) und dieses bedeutende Thema als Chefsache behandeln."