Demnächst auch in der Bundesliga: Neue Zeitspiel-Regel bei Klub-WM sorgt für Verwirrung bei Spielern

Orlando (USA) – Deutsche Fußballanhänger sollten sich auf eine neue Regel einstellen. Bei der Klub-Weltmeisterschaft kam zum ersten Mal eine veränderte Zeitspiel-Bestimmung für Torhüter zum Einsatz – was selbst die Akteure auf dem Feld überraschte.

Im Duell zwischen dem südkoreanischen Team Ulsan Hyundai und den südafrikanischen Mamelodi Sundowns aus der Vorrundengruppe F des BVB führte Letzteres etwa zehn Minuten vor Spielende mit 1:0.

Der 33-jährige Torhüter der Südafrikaner, Ronwen Williams, versuchte daraufhin, durch längeres Ballhalten Zeit zu gewinnen – doch Schiedsrichter Clément Turpin (43) zeigte sich davon wenig beeindruckt.

Nach acht Sekunden pfiff er ab und entschied auf Eckstoß für Ulsan. Hintergrund ist die seit der Klub-WM gültige FIFA-Regel, die Torhütern nur eine Zeitspanne von maximal acht Sekunden zum Ballhalten gestattet. Der Schiedsrichter muss dabei die verbleibenden fünf Sekunden sichtbar anzeigen. Überschreitet der Keeper diese Zeit, erhält der Gegner einen Eckstoß.

Früher lag das Zeitlimit bei sechs Sekunden, worauf ein indirekter Freistoß für den Gegner folgen sollte – in der Praxis wurde diese Vorschrift jedoch kaum durchgesetzt.

Die Spieler zeigten sich dementsprechend überrascht über Turpins Entscheidung. Die anschließende Ecke für Ulsan brachte jedoch keinen Torerfolg, sodass es beim 1:0 für den kommenden Borussia-Dortmund-Gegner blieb.

Ab der nächsten Saison wird diese Regel auch in der Bundesliga verbindlich sein – ob sie dann konsequent angewandt wird, bleibt abzuwarten.

Bei der Klub-WM erlebte die Einführung der neuen Regel nur wenig Aufmerksamkeit: Die Partie gilt als das Spiel mit der geringsten Zuschauerzahl im Turnier.

Die offizielle Zahl der Zuschauer lag bei 3412, während ein vor Ort anwesender Reporter zehn Minuten vor Beginn lediglich 97 Personen zählte und seine Schätzung später auf 577 korrigierte – in einem Stadion mit einer Kapazität von 25.500 Plätzen.