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Nach Unentschieden zwischen Chemie Leipzig und Halle: Polizeibeamte angegriffen, Lok-Anhängern die Eintrittskarten abgenommen

Ein ausgeglichenes Regionalliga-Match endete mit einem fairen 1:1-Unentschieden zwischen der BSG Chemie Leipzig und dem Halleschen FC am Wochenende. Doch das Geschehen auf dem Spielfeld war nicht der einzige Fokus bei diesem hitzigen Aufeinandertreffen.

Die Begegnung wurde im Vorfeld aufgrund der rivalisierenden Fanlager als Hochrisikospiel klassifiziert. Um die öffentliche Ordnung zu wahren, veröffentlichte die Stadt Leipzig eine Allgemeinverfügung, die das Mitführen bestimmter Gegenstände verbot.

Eine große Anzahl an Beamten war bereits vor dem Spielbeginn im Einsatz, um die Sicherheitslage zu kontrollieren. Unter anderem wurden 70 Anhänger von Lok Leipzig, dem Stadtrivalen von Chemie, überprüft, die versuchten, sich im Gästeblock unter die Halle-Fans zu mischen.

Bei zehn Fans wurden Verstöße erkannt, woraufhin ihnen Aufenthaltsverbote erteilt und ihre Tickets konfisziert wurden.

Im Laufe des Spiels, besonders in der zweiten Hälfte, wurde vermehrt Pyrotechnik gezündet. Die eigentlichen Ausschreitungen ereigneten sich jedoch erst nach dem Spiel.

Nach dem Spielende eskortierten die Polizeibeamten die HFC-Fans zum S-Bahnhof Leutzsch. Auf dem Weg zum Bahnsteig kam es zu Flaschenwürfen und Tritten gegen die Bundespolizei, wie in einer Pressemitteilung der Polizei berichtet wurde.

Ein Polizeibeamter wurde verletzt und musste medizinisch versorgt werden. Der 24-jährige Verdächtige wurde mithilfe von Videoaufnahmen identifiziert und von den Einsatzkräften festgenommen.

Insgesamt waren fast 1000 Beamte im Einsatz

Später ereigneten sich am Bahnhof Leutzsch, am Hauptbahnhof Leipzig, sowie in den Zügen, die von den HFC-Fans genutzt wurden, weitere Angriffe und Beleidigungen gegen Polizeibeamte.

"Die Angriffe auf Bundespolizisten und die daraus resultierenden strafrechtlichen Ermittlungen führten zu Verzögerungen im S-Bahn-Verkehr, die sich noch verstärkten, da die Fans aus Halle anfangs die Züge nicht betreten wollten und am Hauptbahnhof Probleme beim Umsteigen hatten. Die Weiterreise wurde letztlich nur durch konsequentes Eingreifen der Polizei ermöglicht", so die Pressemitteilung.

Es wurden insgesamt 13 Strafverfahren wegen verschiedener Delikte, einschließlich Sachbeschädigung, gefährlicher Körperverletzung, tätlichem Angriff und Beleidigung, eingeleitet.

Die Bundespolizei war mit etwa 400 Einsatzkräften vor Ort, während die Polizeidirektion Leipzig nahezu 600 Beamte einsetzte.