Nach Pokal-Erfolg gegen Dynamo: Schwere rassistische Beschimpfungen gegen Mainzer Profis
Dresden – Nadiem Amiri (28) hat eine schwerwiegende Beleidigung in den sozialen Netzwerken öffentlich gemacht. Nach seinem entscheidenden Tor zum 1:0-Erfolg des FSV Mainz in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Dynamo Dresden wurde der 28-Jährige heftig angegriffen.
Kurz zusammengefasst
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Der siebenmalige deutsche Nationalspieler, der das Spiel mit einem sehenswerten Freistoßtreffer in der 22. Minute entschied, zeigte sich fassungslos: „Mir fehlen die Worte für solche Menschen“, schrieb der 28-Jährige in seiner Instagram-Story über den Inhalt der Nachricht.
Er ging sogar ungewöhnliche Wege: Er fertigte einen Screenshot von dem Beitrag an, in dem seine Mutter auf schlimmste Weise beleidigt wurde. Aus Gründen des Respekts wird hier auf die Wiedergabe des genauen Wortlauts verzichtet.
Auf dem Bild ist zudem ersichtlich, wer die Nachricht verfasst hat. Amiri schwärzte den Nutzernamen nicht, vermutlich, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen.
Sein Verein folgte ihm wenige Stunden später und veröffentlichte den Verfasser dieses Posts auf den eigenen Kanälen in sämtlichen sozialen Medien. Gleichzeitig wurde auch der Account einer Frau veröffentlicht, die Arnaud Nordin (27) rassistisch beleidigte.
Auch ihr Name wurde nicht anonymisiert, ihr Nutzername blieb gut sichtbar. Unter dem Motto „Gemeinsam gegen Rassismus“ veröffentlichte der FSV diesen Beitrag.
„Bei uns gibt es keinen Platz für Rassismus, Hetze und Hass – weder im Netz, noch im Stadion oder anderswo! Gemeinsam mit unseren Spielern leiten wir rechtliche Schritte gegen diese Personen ein“, erklärte der Conference-League-Teilnehmer unter Verlinkung von Dynamo Dresden.
Die SGD teilte den Beitrag in ihrer Story und antwortete den Mainzer Verantwortlichen mit: „So muss es sein!“
Auch Danny da Costa (32) äußerte sich nach dem Spiel frustriert in der Mixed-Zone. „Ich wurde während der gesamten 90 Minuten nur beschimpft“, berichtete er, während er gestikulierte und sich an Dynamo-Kapitän Stefan Kutschke (36) wandte, der ihn daraufhin tröstend in den Arm nahm und beruhigte.
Diese rassistischen Angriffe blieben nicht die einzigen am ersten Pokal-Wochenende der Saison. Rund um die Begegnungen in Leipzig, Babelsberg und Essen kam es ebenfalls zu Vorfällen in den Stadien oder in den sozialen Medien.
FIFA-Präsident Gianni Infantino hat die Vorfälle zur Kenntnis genommen und kündigte als Konsequenz eine verstärkte Beobachtung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) an.