Nach Abseitstor für München: Selbst Bayern-Sportvorstand fordert mehr VAR im Pokal
Von Carsten Lappe
München/Köln – Obwohl der FC Bayern München im DFB-Pokal von der Nichtnutzung des VAR beim 1. FC Köln profitierte, sprach sich Sportvorstand Max Eberl (52) grundsätzlich für den Einsatz des Video-Assistenten bereits ab der zweiten Pokalrunde aus.
"Ich bin ein Verfechter des Video-Schiedsrichters. Meiner Meinung nach wäre ein VAR ab der zweiten Runde sehr hilfreich", erklärte Eberl nach dem 4:1 (2:1)-Erfolg seiner Mannschaft am Mittwoch in Köln.
Beim Ausgleich zum 1:1 (36. Spielminute) stand Torschütze Luis Diaz klar im Abseits.
Das Schiedsrichtergespann um Tobias Welz übersah die Situation jedoch und erkannte das Tor an.
Im DFB-Pokal wird der Video-Schiedsrichter erst ab dem Achtelfinale eingesetzt. Der Grund dafür sind die vielen unterklassigen Vereine, deren Stadien oft nicht die notwendigen technischen Voraussetzungen bieten.
"Es geht um sehr viel. In der zweiten Runde sind meist viele Mannschaften dabei, die das ermöglichen könnten", so Eberl.
"Was passiert dann mit den Teams, bei denen es nicht machbar ist, falls sie ins Achtelfinale einziehen? Denn dort müsste der VAR ja zwingend genutzt werden."
Für Kölns Trainer Lukas Kwasniok (44) ist die im Profi-Fußball etablierte VAR-Technologie auch mitverantwortlich dafür, dass bei deren Ausbleiben häufiger Fehlentscheidungen getroffen werden.
"Ich denke schon, dass der VAR die Situation hätte erkennen müssen. Das ist das Problem", sagte Kwasniok im Hinblick auf den umstrittenen Bayern-Ausgleich.
"Wenn man ständig mit einem Navigationsgerät fährt, verliert man irgendwann das Gefühl für die Straßen."
Auch Eberl stimmte dem zu: "Wenn man das ganze Jahr über nicht darauf eingestellt ist, wird es in solchen Spielen schwieriger", erklärte der Bayern-Sportdirektor. "Wenn man aber daran gewöhnt ist und es funktioniert, sollte man diese Unterstützung auch nutzen."