Thomas Müller verabschiedet sich vom FC Bayern: „Ich hab euch alle lieb! Macht’s gut, Servus!“

Von Christian Kunz und Benedikt Zinsmeister

München – Im Mittelpunkt seiner Abschiedsshow stand Thomas Müller (35), der als Erster die Meisterschale im rot-weißen Konfettiregen emporhob.

Die Vereinsikone durfte bei seinem emotionalen Abschiedsspiel vor heimischem Publikum noch einmal einen Sieg mit dem FC Bayern feiern. Im letzten Heimspiel für die Münchner jubelte Müller vor 75.000 Fans in der Allianz Arena über ein 2:0 (1:0) gegen Borussia Mönchengladbach.

Bei seiner Auswechslung schickte Müller Kusshände Richtung Publikum, während er den Spalier seiner Bayern-Familie durchschritt.

„75.000 Herzen, die heute noch ein Stück für mich schlagen – da wird mir ganz schön mulmig“, gestand der 35-Jährige im Sky-Interview.

Zur Meisterehrung wurde er mit Kanonenschüssen empfangen. „Diese Anerkennung von so vielen Menschen kann ich noch gar nicht richtig fassen.“

Manuel Neuer (39), der Kapitän, überließ dem Publikumsliebling die besondere Aufgabe, als erster Spieler die silberne Meisterschale in die Höhe zu stemmen. Der FC Bayern feierte damit seinen 34. deutschen Meistertitel. Für Müller bedeutete dies bereits die 13. Meisterschaft – damit ist er deutscher Rekordmeister unter den Spielern.

Nur noch ein Bundesliga-Spiel steht für Müller am kommenden Samstag in Hoffenheim aus, dann folgt die Club-WM in den USA vom 14. Juni bis 13. Juli. Nach mehr als 25 Jahren und über 750 Pflichtpartien endet damit seine Zeit beim FC Bayern.

„Für viele, mich eingeschlossen, ist dieser Moment schwer, aber auch wundervoll“, sagte Müller in seiner Abschiedsrede. „Die Anerkennung, die ihr mir alle entgegengebracht habt, ist einzigartig.“

Er dankte besonders „den Menschen, die den ‚Radio Müller‘ all die Jahre ertragen haben – ich weiß, ich kann ziemlich anstrengend sein.“

Das Gefühl, Tore zu erzielen, werde er vermissen, blickt jedoch „optimistisch in die Zukunft“. Seine Nachfolger ermahnte er: „Gebt alles, das ist etwas Größeres, als ihr es euch je vorstellen könnt!“

„Ich habe es geliebt, der moderne Gladiator zu sein“, rief Müller den Fans in der Allianz Arena zu und fügte hinzu: „Aber ich bin nicht traurig, ich freue mich auf das, was vor mir liegt – auch wenn es niemals so schön sein wird. Ich hab euch alle lieb! Macht’s gut, Servus!“

Tabelle der 1. Bundesliga

Die Tabelle der Bundesliga bedeutet Folgendes: Wer am Saisonende auf Platz 1 steht, wird Deutscher Meister. Die Teams auf den Plätzen 17 und 18 steigen ab in die 2. Bundesliga. Der Drittletzte, der 16. Rang, hat die Möglichkeit, in der Relegation den Klassenerhalt zu sichern. Dort trifft er auf den Drittplatzierten der 2. Bundesliga.