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HSV-Dokumentation: Merlin Polzin übernimmt den „riskantesten Job der Stadt“

Hamburg – „Always Hamburg“ – dieses Motto lebt Merlin Polzin (34) mit jeder Faser seines Wesens. Als waschechter Hamburger ist er mit dem HSV aufgewachsen. Heute steht er als Cheftrainer an der Seitenlinie. In der gleichnamigen ZDF-Doku über den Verein wird gezeigt, wie sein Traum Wirklichkeit wurde.

Der Coach-Posten bei den Rothosen sei der „riskanteste Job der Stadt“, bringt es Scooter-Frontmann H.P. Baxxter (61) in der Sportstudio/OMR-Produktion auf den Punkt.

Nach zahlreichen vergeblichen Versuchen, den Aufstieg in die Bundesliga zu schaffen, und vielen „großen Namen“, die das hätten erreichen sollen, zog Sportvorstand Stefan Kuntz (62) im Winter 2024 die Reißleine.

„Der Name alleine garantiert keinen Aufstieg“, unterstreicht der Europameister von 1996 und setzte den langjährigen Co-Trainer Polzin zum Chefcoach ein. „Ich habe jeden Stein umgedreht, ich will alles ausprobieren“, erklärt Kuntz.

Gemeinsam formieren sie ein junges Trainerteam, das endlich ein deutliches Zeichen setzen möchte, mit der Überzeugung: „Nicht ob wir aufsteigen, sondern wann und wie!“

Doch wer ist dieser Merlin Polzin eigentlich? Was zeichnet ihn aus? Seit 2020 sitzt er auf der Bank, kennt die Spieler besser als wohl jeder andere Trainer zuvor und trägt die Raute tief im Herzen.

„Sechs Jahre hast du die verschlossenen Türen gesehen. Vielleicht hast du einen anderen Schlüssel“, sagte Kuntz zur Rückrunde 2025 und schenkte dem Trainer-Talent sein Vertrauen. Und genau diesen Schlüssel schien Polzin tatsächlich zu besitzen.

Ein zentraler Wert für Polzin und sein Team ist der Zusammenhalt. „Wir stehen zusammen, auch wenn es Rückschläge gibt“, lautet sein klares Motto in „Always Hamburg – Hoffnung. Schmerz. Verbundenheit“.

Der Erfolg der gesamten Mannschaft hat stets oberste Priorität. Dafür gibt es strenge Regeln, die bei Missachtung vom jungen Trainerteam konsequent durchgesetzt werden.

Kommt Jean-Luc Dompé (30) zu spät zu einem Meeting, muss er in der nächsten Partie erst einmal auf der Bank Platz nehmen. Eine klare Linie, von der Polzin nicht abrückt und die er nicht nur nach außen kommuniziert.

Ein Blick auf die Kabinenansprachen vor den Spielen zeigt, wie der gerade einmal 34-Jährige seine Überzeugungen an die Mannschaft weitergibt.

„Wir pfeifen auf alle. Wir bestimmen das Spiel. Unsere Reise hat gerade erst begonnen.“ Damit sollte er am Ende tatsächlich Recht behalten.

Die Sportstudio-Dokumentation ist seit Freitag in der ZDF-Mediathek verfügbar und umfasst insgesamt sechs Episoden.