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Aue-Sportdirektor Heidrich zur Kritik: „Ich nehme die Verantwortung auf mich!“

Aue – Nach der Niederlage im Landespokalfinale gegen Lok Leipzig häuften sich in den sozialen Netzwerken Kommentare wie „Härtel kann gehen, Heidrich gleich mit!“

Der Sportchef von Aue geriet dadurch stark unter Beschuss. Matthias Heidrich (47) erklärt dazu ganz offen: „Einer muss den Kopf hinhalten, und das bin nun mal ich.“

Selbst ist Heidrich nicht in den sozialen Medien vertreten und bekommt die Kommentare daher nicht direkt mit.

„Allerdings erreichen mich viele Rückmeldungen. Leider herrscht heutzutage oft ein nahezu rechtsfreier Raum, in dem jede*r seinen Frust loswerden kann. Nach der Rückrunde ist Kritik definitiv berechtigt. Damit müssen wir umgehen und können das auch,“ so der 47-Jährige.

Heidrich zeigt sich trotz der Anfeindungen nicht eingeschnappt, sondern zeigt Verständnis für die enttäuschten Fans. Auch ihm gefällt weder der 13. Tabellenplatz noch der verpasste Pokalsieg.

„Ich trage die Verantwortung als Sportchef, deshalb stelle ich mich dieser Situation. Unsere Rückrunde entsprach nicht unseren Ansprüchen – das ist mir trotz der zahlreichen Verletzungen bewusst.“

Über die Leistung seiner Mannschaft ist er sehr unzufrieden. „In 120 Minuten haben wir es nicht geschafft, Leipzig spielerisch zu dominieren und ein Tor zu erzielen. Elfmeterschießen ist dann immer eine Lotterie,“ so seine Einschätzung. Ergänzend fügt er hinzu: „Damit haben wir uns die Chance auf den DFB-Pokal und einen weiteren sportlichen Höhepunkt im Sommer genommen. Das ärgert mich am meisten.“

Der letzte Eindruck der Saison wird lange nachwirken, „und diesen ziehen wir durch den ganzen Sommer mit uns. Erst im August können wir das wieder korrigieren.“

Personell ist Heidrichs Arbeit kaum zu kritisieren. Die Neuzugänge aus dem Sommer 2024 haben, mit Ausnahme von Can Özkan (25), der seit August verletzt ist, allesamt überzeugt.

Mika Clausen (22), Ali Loune (23) und Pascal Fallmann (21) zählten zu den positiven Überraschungen der Saison, auch Maxim Burghardt (20) zeigte gute Leistungen, während Tim Hoffmann (20) sein Potenzial andeutete. Jonah Fabisch (23) spielte vor allem in der Rückrunde unter Trainer Härtel eine größere Rolle.

Doch auch sie wurden im Laufe der Saison immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen – ein entscheidender Faktor. So kam es, dass das Team in der Rückrunde zusammenbrach.

„Zuhause lief es okay, aber auswärts konnten wir nur vier Punkte holen, das ist eindeutig zu wenig. Das ist uns bewusst,“ gesteht Heidrich ein. Deshalb arbeitet er derzeit intensiv am neuen Kader, um in der kommenden Saison stabiler aufzutreten und den Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen.