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Aue-Sportchef Heidrich nach uninspiriertem Auftritt: „Es fehlt völlig an Konstanz“

Aue – Wenn Jens Härtel (55), Trainer des FC Erzgebirge, vor die Kameras tritt, hält sich der Coach verbal meist zurück. Auch der Vereinsvorstand hat sich angesichts der schwierigen sportlichen Lage der letzten Wochen eher zurückgezogen, anstatt ein klares Signal nach außen – und damit auch nach innen – zu senden. Bleibt noch Sportdirektor Matthias Heidrich (47), der im Erzgebirge-Club einer der wenigen Führungskräfte ist, die offen und direkt Klartext sprechen.

So widersprach er beispielsweise den Gerüchten um Mika Clausen (22), während der Kommunikationsvorstand der Presse bereits bestätigte, dass ein Angebot von Dynamo Dresden für den Spieler eingegangen sei.

Heidrich hätte es vorgezogen, am vergangenen Wochenende nicht so deutlich Kritik üben zu müssen, doch nach der 1:5-Niederlage in Verl blieb ihm keine andere Wahl.

„Die Körpersprache auf dem Platz war einfach enttäuschend. Es fehlte an aggressivem Verteidigen und Zweikampfstärke – so verliert man völlig verdient“, bemängelt Heidrich.

Der 47-Jährige will auch nicht akzeptieren, dass es bereits feststehende Abgänge gibt und die Anzeichen bei Sean Seitz oder Omar Sijaric auf einen Abschied hindeuten, zumal die Leistung zwischen dem Sieg gegen Dortmund und der Pleite in Verl innerhalb einer Woche so stark eingebrochen ist.

Heidrich stellt klar: „Es gelingt uns einfach nicht, über einen längeren Zeitraum konstant gute Leistungen abzurufen. Die Spieler haben das Potenzial, aber die Konstanz fehlt komplett.“

Für die noch ausstehenden drei Ligaspiele sowie das anschließende Finale im Sachsenpokal gegen den Tabellenführer der Regionalliga, Lok Leipzig, fordert der Sportchef: „Ganz gleich, ob sich die Wege nach dem 30. Juni trennen oder nicht – jeder Einzelne wird bis zum 24. Mai gebraucht und muss alles geben. Persönliche Angelegenheiten haben bis dahin keine Priorität!“

Denn bis zu diesem Zeitpunkt kann jeder beweisen, dass er zu Recht einen Vertrag bei einem Drittligisten besitzt – und verdient zudem weiterhin gutes Geld.

3. Liga Tabelle

Die Rangliste der 3. Liga hat folgende Bedeutung: Der Tabellenführer am Saisonende ist Meister und steigt direkt in die 2. Bundesliga auf. Auch der Zweitplatzierte steigt ohne Umwege auf. Der Drittplatzierte bestreitet eine Relegation gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga, um über Aufstieg oder Klassenerhalt zu entscheiden.