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Erzgebirge-Aue-Profi auf Weihnachtsmarkt beleidigt: Ehefrau äußert sich mit bewegenden Worten

Aue – Die Adventszeit lädt eigentlich dazu ein, zur Ruhe zu kommen. Das sollten auch jene beherzigen, die glauben, einen Fußballspieler vor seiner Familie auf dem Weihnachtsmarkt beschimpfen zu dürfen, nur weil er seinen Beruf ausübt. Genau das ist Marvin Stefaniak (30), Mittelfeldspieler von Erzgebirge Aue, kürzlich widerfahren.

Am ersten Advent war er mit seiner Familie auf dem Weihnachtsmarkt unterwegs und musste dabei üble Beleidigungen über sich ergehen lassen, wie seine Frau am Sonntagabend auf Instagram bekanntgab.

„1. Advent, Beginn der stillen Weihnachtszeit. Wir wollten heute einfach als Familie über den Weihnachtsmarkt schlendern – das warme Licht, der Duft von gebrannten Mandeln, die leuchtenden Kinderaugen. Ein Moment, in dem die Welt für einen Augenblick innehalten darf. Doch diese Ruhe wurde jäh gestört. Manche Menschen scheinen zu glauben, es sei erlaubt, Marvin zu beleidigen – nur weil er Fußballprofi ist. Vor unseren Kindern. Mit Worten, die man niemandem ins Gesicht sagen sollte, erst recht nicht in einer Zeit, die uns heilig ist“, teilte Michaela Stefaniak in ihrer Instagram-Story mit. Der Beitrag wurde von einem Bild des Wilsdruffer Lichterfests begleitet.

Weiter schrieb sie: „Nicht der Sport steht hier im Mittelpunkt, sondern blanke Respektlosigkeit. Viele vergessen, dass hinter einem Spieler ein Vater, ein Ehemann, ein fühlender Mensch steckt. Dass auch wir als Familie einfach normal leben möchten, ohne ständig beurteilt oder angegriffen zu werden.“

Stefaniak, der am Freitagabend beim Drittligaspiel in Wiesbaden (1:3) wegen einer Wadenverletzung schmerzlich fehlte, war in der Vergangenheit mehrfach Ziel von Angriffen – unter anderem von Dynamo-Fans. Wer diesmal die Beleidigungen äußerte, wurde nicht näher genannt.

Es ist eine Sache, einen Spieler bei jedem Ballkontakt auszubuhen oder mit Pfiffen zu empfangen und seine Leistung auf dem Platz kritisch zu bewerten. Doch wenn es in das private Umfeld reicht, ist eine Grenze überschritten.

„Es zerreißt mir das Herz zu sehen, wie wenig Anstand und Mitgefühl manche besitzen. Gerade jetzt, wo wir die Liebe feiern sollten. Wo Kinder lernen, was Respekt bedeutet. Wo man eigentlich füreinander da sein müsste. Vielleicht überlegt sich der eine oder andere beim nächsten Mal zweimal, bevor er etwas sagt. Denn Worte können wehtun – und sie treffen nicht nur den, an den sie gerichtet sind, sondern ebenso die Menschen, die ihn lieben“, schloss die Ehefrau von Stefaniak ihre emotionalen Beiträge.