Aue-Keeper Männel fordert Vergeltung gegen Mannheim
Aue – Umgangssprachlich sagt man ja gern "Wunden lecken", wenn etwas schiefgelaufen ist. Für den FC Erzgebirge ist dieser Ausdruck derzeit gelebte Realität. Im Vorfeld des Heimspiels gegen Mannheim am Sonntag dominiert jedoch eine Frage: Was fällt schwerer – das 1:4 in Rostock zu verdauen oder den Saisonausfall von Marcel Bär (32)?
Die Antwort scheint klar zu sein. Der Achillessehnenriss von Bär hat alle stärker getroffen. "Ich stehe voll hinter ihm und hoffe, dass er so rasch wie möglich zurückkehrt", erklärt Kapitän Martin Männel (36).
Obgleich allen bewusst ist, dass der Torjäger vermutlich für rund ein Jahr ausfällt, wurde Bär am vergangenen Freitag in Braunschweig operiert. Nun muss der 32-Jährige noch einige Tage stationär verbleiben, bevor er voraussichtlich mit einem Vakuumschuh am linken Fuß das Krankenhaus verlassen kann.
Es bleibt schlichtweg keine Zeit, allzu lange darüber zu grübeln – vor allem, weil noch wenige Punkte fehlen, um den Klassenerhalt zu sichern. Genau daran muss jetzt gearbeitet werden.
Nach der bittere Niederlage in Rostock ist der Druck, sich zu verbessern, immens. Diese Demütigung gilt es, gründlich zu analysieren.
Abwehr muss wieder standhaft sein
"Es wird ausreichend Zeit geben, alles systematisch aufzuarbeiten – daran zweifeln wir nicht. Wir genießen einen zusätzlichen Tag der Erholung im Vergleich zum Hansa-Spiel, sodass das nicht der Grund für die Probleme sein kann", sagt Männel. "Es ist erfreulich, dass wir bald wieder für positive Erlebnisse und Ergebnisse sorgen können. Eine Niederlage wie diese bietet auch die Chance, es künftig besser zu machen."
In die Analysen wird sicherlich mit hineinfließen, dass Aue unter Trainer Jens Härtel (55) in einigen Phasen, vor allem in den ersten 20 Minuten, sehr konfus verteidigte. Dort gelang es Rostock immer wieder, mit schnellen Umschaltaktionen durchzukommen. Der FC Erzgebirge fand keine Lösung für diese Schwierigkeiten.
"Rostock hat in den Anfangsminuten alles gegeben und uns komplett aus dem Konzept gebracht. Das fand ich sehr bedauerlich, denn wir waren eigentlich gut vorbereitet. Wir müssen uns ehrlich vor Augen führen, dass die Abstände zu groß waren und wir insgesamt immer einen Schritt zu spät reagierten", resümiert der Keeper.
Gegen Mannheim muss die Defensive wieder solide stehen. Dies bildet die Basis für den Spielansatz der Auer. Zudem ist der Unmut groß – sei es wegen des 1:4 in Rostock, dem Ausfall von Bär oder dem 0:3 beim Hinspiel gegen Waldhof.
Es ist an der Zeit, es besser zu machen – wie Männel treffend formuliert.
Tabelle 3. Liga
Die Bedeutung der Tabelle in der 3. Liga lässt sich wie folgt zusammenfassen: Wer die Saison auf Platz 1 beendet, wird 3. Liga-Meister und steigt in die 2. Liga auf. Auch der Zweitplatzierte zieht direkt in den Aufstieg ein. Der Drittplatzierte muss in einem Play-off gegen den drittletzten der 2. Bundesliga antreten, um den Aufstieg oder den Verbleib in seiner Liga zu klären.