Hartmanns neue Rolle bei Dynamo: "Ich will für den Nachwuchs sprechen"
Dresden - Als ausgebildeter Pädagoge und ehemaliger Profi bringt Marco Hartmann perfekte Voraussetzungen für die Rolle des Nachwuchsdirektors mit, eine Position, die er seit dem 1. Juli bei der SG Dynamo innehat. "Ich finde, es ist eine sehr gute Kombination", erklärt Marco Hartmann.
"Die Wertschätzung spüre ich sowohl von den Spielern als auch den Mitarbeitern, gerade weil ich selbst einige Jahre aktiv war", bemerkt der 36-Jährige.
"Wenn ich über Fußball spreche, zumindest momentan, dann wird mir das geglaubt", fügt er mit einem Schmunzeln hinzu. Ähnlich dachte wohl auch der ehemalige Sportdirektor Ralf Becker, als er Hartmann vor etwa zwölf Monaten ansprach.
"Die erste Kontaktaufnahme erfolgte letztes Jahr im August, nachdem ich von unserer Weltreise zurückkehrte. Ich war ehrlich überrascht und empfand es als Ehre. Ich habe mich auf die neue Herausforderung gefreut. Dennoch habe ich mir vier Wochen Zeit gelassen, um eine Entscheidung zu treffen. Ich wollte eine gute Lösung für alle Seiten finden."
Die Zeit bis zum 1. Juli, dem Tag seines offiziellen Amtsantritts, war hektisch. Er beendete sein Referendariat für das Gymnasiallehramt und war zusätzlich im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) tätig. Es war wie zwei Vollzeitjobs.
Von Januar bis Mai wurde es besonders intensiv. Es gab Momente im Alltag, in denen ich dachte, dass ich nicht mehr kann. Prüfungsstress, Klausuren, Familie, Vertragsgespräche, Personalgespräche. Vieles musste hintenanstehen. Ich habe wochenlang abends gearbeitet.
Neue Herausforderung als Nachwuchsdirektor! Ex-Dynamo Hartmann kehrt zurück
Jetzt konzentriert sich Hartmann auf seine Rolle als Nachwuchsdirektor. Vermissen tut er seinen Lehrerberuf nicht wirklich. "Die Ferien vermisse ich ein bisschen", gibt er zu, doch ihm wird in seiner neuen Position nicht langweilig.
"Meine Hauptaufgaben umfassen derzeit Gespräche mit Personal und Trainern, die Entwicklung der Trainer, das Aufzeigen von Perspektiven. Jeden Montag setze ich mich mit jedem Trainer zusammen, wir analysieren die Spiele und koordinieren die Inhalte. Zusätzlich kümmere ich mich um Vertragsangelegenheiten und den Spielerkader. Ich versuche auch, so oft wie möglich auf dem Feld zu sein, beispielsweise zwei Vormittage pro Woche, um die Spieler besser kennenzulernen", erläutert er seine Tätigkeiten.
"Spiele und Trainingseinheiten beobachten, Videomaterial sichten, Gespräche mit Eltern und Spielern führen. Die Arbeit ist sehr vielseitig", so Hartmann.
Er legt besonderen Wert darauf, mehr Nachwuchsspieler in den Profikader zu integrieren. "Das muss in die Praxis umgesetzt werden", betont er: "Ich möchte eine Stimme für den Nachwuchs sein und erreichen, dass wir die Dinge im Profibereich so umsetzen, dass sie sinnvoll sind."
Marco Hartmann möchte den Dynamo-Nachwuchs voranbringen
Mit dem Cheftrainer Thomas Stamm hat er einen idealen Partner an seiner Seite. "Wir könnten mit großem Aufwand Spieler für die Regionalliga ausbilden, aber wir wollen Spieler entwickeln, die punktuell in die erste Mannschaft kommen."
Die aktuelle Entwicklung von Tony Menzel, Jonas Oehmichen, Paul Lehmann und Dmytro Bohdanov zeigt, dass es machbar ist. "Wer hätte das bei Tony im Mai gedacht? Er bringt sportlich viel mit. Jetzt sieht man, was passiert, wenn man den Spielern eine Chance gibt."
Hartmann möchte diesen Weg fortsetzen, die besten Talente im Verein halten und den Nachwuchs weiter verbessern. "Ich möchte sie noch besser vorbereiten." Wenn jemand das erreichen kann, dann ist es Marco Hartmann, der Pädagoge und ehemalige Profi.