VfL Bochum integriert den entlassenen Riemann erneut, obwohl sie gerichtlich im Streit liegen
Bochum - Ein besonders aufsehenerregender Moment ereignete sich vor der Bundesliga-Abstiegsrelegation letzten Sommer: Der VfL Bochum entließ den Stammtorwart Manuel Riemann (36) kurz vor den entscheidendsten Spielen der Saison. Trotz seines bis Ende Juni 2025 laufenden Vertrags wurde der Torhüter nicht wieder in die Mannschaft aufgenommen, nachdem der Verein auf spektakuläre Weise den Ligaerhalt geschafft hatte.
Jetzt hat sich die Situation geändert, da laut Berichten mehrerer Medien die Führungskräfte des Vereins ihren Entschluss revidieren und den Spieler begnadigen, der seit neun Jahren das Tor des Klubs hütet.
Es kam sogar zu einem Gerichtsverfahren zwischen den beiden Parteien, nachdem Riemann gegen seine Entlassung rechtlich vorgegangen war. Eigentlich war für Dienstag ein weiterer Gerichtstermin anberaumt, den der VfL jedoch letztendlich nicht wahrnahm.
Dem Torhüter wurde vom Verein vorgeworfen, Mitspieler nicht nur verbal, sondern auch beinahe körperlich attackiert zu haben. Nach Informationen der Bild-Zeitung hätte es für den Verein jedoch Schwierigkeiten geben können, bestimmte Anschuldigungen nachzuweisen.
Riemann scheint weniger an einer finanziellen Entschädigung interessiert zu sein, als vielmehr daran, möglichst schnell wieder im Tor zu stehen.
Kehrt Manuel Riemann tatsächlich als Torwart zum VfL Bochum zurück?
Der Verein zeigt nun Bereitschaft zur Einigung, die genauen Beweggründe bleiben jedoch unklar.
Es ist denkbar, dass der Verein keinen öffentlichen Streit mit Riemann riskieren möchte, falls dieser sich erfolgreich ins Training zurückklagt.
Für die aktuellen Torhüter Patrick Drewes (31) und Timo Horn (31), die beide im Sommer zum VfL kamen und jeweils einen Zweijahresvertrag unterschrieben, könnte diese Wendung bitter sein.
Bisher stand Drewes bei allen Spielen im Tor, musste jedoch 30 Gegentreffer hinnehmen. Der VfL befindet sich derzeit mit nur zwei Punkten auf dem letzten Tabellenplatz und damit erneut in einer prekären Situation.
Die Hoffnungen ruhen auf dem neuen Trainer Dieter Hecking (60), der bei seinem Einstand am 9. November zuhause gegen den Double-Gewinner Bayer Leverkusen immerhin einen Punkt sichern konnte.
Die Situation an der Castroper Straße bleibt weiterhin hochinteressant.
Tabelle 1. Bundesliga
Die Bundesliga-Tabelle hat folgende Bedeutung: Der Erstplatzierte am Saisonende wird Deutscher Meister. Die Mannschaften auf den Plätzen 17 und 18 steigen in die 2. Bundesliga ab. Der 16. Platz führt in die Relegation, in der um den Verbleib in der Bundesliga gegen den Drittplatzierten der 2. Bundesliga gespielt wird.