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Wechsel an der Spitze der Regionalliga Nordost?

Luckenwalde/Potsdam – In der Regionalliga Nordost scheint sich ein Umbruch abzuzeichnen! Nach dem Ende des Kalenderjahres 2025 haben sich die Kräfteverhältnisse unter den Brandenburger Clubs deutlich verändert.

Traditionell ist die Reihenfolge klar: Energie Cottbus führt die Rangliste in Brandenburg an, gefolgt vom SV Babelsberg 03. Doch zur Winterpause hat der FSV Luckenwalde die Filmstädter überholt!

Das ist eine Premiere: Die Kleinstadt aus dem Landkreis Teltow-Fläming liegt nun sechs Punkte vor der Landeshauptstadt. Luckenwalde belegt aktuell einen Platz unter den Top zehn (Rang neun), was eigentlich das erklärte Saisonziel der Babelsberger ist.

Während dieser Tabellenplatz für das kleine Luckenwalde einen großen Erfolg bedeutet, herrscht in Potsdam seit Monaten gedrückte Stimmung.

Besonders schwer wiegt folgende Statistik: Von neun Heimspielen im Karl-Liebknecht-Stadion verlor Babelsberg acht und steht damit am Tabellenende der Heimtabelle.

Das 2:3 am Freitagabend gegen Meuselwitz setzte dem Dilemma die Krone auf – nachdem die Hausherren mit 1:0 in Führung lagen, gaben sie die Partie noch aus der Hand und blieben erneut punktlos. Die Schwierigkeiten im eigenen Stadion sind auch ein mentales Problem.

Babelsbergs Trainer Ronny Ermel (41) sagte nach dem Spiel in Meuselwitz auf der Pressekonferenz: "Irgendwie scheint es, als hätten die Jungs Angst davor, etwas zu verlieren. [...] Wenn man ständig daran denkt, etwas zu verlieren, endet das meist schlecht."

Die Negativserie hat sich herumgesprochen – gegen Meuselwitz fanden nur noch 1.880 Zuschauer den Weg ins "KarLi", der geringste Wert seit über einem Jahr.

Ganz anders präsentiert sich Luckenwalde, das zu den Überraschungsteams der laufenden Spielzeit gehört. Der Amateurklub kann in Sachen Budget, Fanunterstützung und Stadion weder mit Babelsberg noch mit den Spitzenmannschaften der Liga konkurrieren, holt aber aus den vorhandenen Ressourcen das Maximum heraus.

Das Erfolgsrezept? Eine Kombination aus Kontinuität und Fachwissen in den Rollen des Trainers und Sportdirektors, eine gesunde Bodenständigkeit sowie ein gutes Gespür für ehemalige Profis oder aufstrebende Talente, für die Luckenwalde eine zweite Chance darstellt.

Ein Beispiel hierfür sind Tim Maciejewski (24) und Andreas Pollasch (32): Beide konnten sich in der vergangenen Saison bei Babelsberg nicht durchsetzen und mussten den Verein am Saisonende verlassen.

In Luckenwalde hingegen haben sie neue Perspektiven gefunden – Pollasch führt als Kapitän das Team an, während Maciejewski als kreativer Mittelfeldspieler mit zehn Torbeteiligungen überzeugt.

Mit noch 15 ausstehenden Ligaspielen ist weiterhin vieles möglich – sowohl Luckenwalde als auch Babelsberg sind jedoch frühzeitig aus dem Landespokal ausgeschieden. Von einem endgültigen Führungswechsel zu sprechen, wäre verfrüht. Sollte Babelsberg in der Winterpause jedoch nicht die richtigen Stellschrauben justieren, könnte der Klub im Sommer seinen Status als Brandenburgs Nummer zwei sportlich verlieren.