Dreifacher Derby-Sieger! Lok Leipzig steht nun vor der Herausforderung, nur noch eines aufzuhalten
Leipzig – Mit einem Vorsprung von zehn Punkten belegt der 1. FC Lokomotive Leipzig aktuell den zweiten Platz in der Regionalliga Nordost. Der klare 3:0-Erfolg gegen BSG Chemie Leipzig am vergangenen Sonntag hinterlässt ein deutliches Signal in Richtung dritte Liga. Letztlich gibt es jetzt nur noch einen Faktor, der dem Aufstieg im Wege stehen könnte.
Intern herrscht Zuversicht, dass alle nötigen Auflagen für einen eventuellen Aufstieg erfüllt werden können. Allerdings stehen noch die Relegationspartien an, was bedeutet, dass in lediglich zwei Spielen eine ganze Saison zunichte gemacht werden könnte – eine Vorstellung, die für gewaltige Enttäuschung sorgen würde.
Aktuell möchte man bei Blau-Gelb jedoch gar nicht an solche Szenarien denken. Die Freude über den dritten Derby-Sieg in dieser Spielzeit – ein Triumph über die Chemiker – überwiegt enorm. Das Team wurde nach dem Spiel als „Stadtmeister“ gefeiert.
Coach Jochen Seitz (48) betonte nach dem Abpfiff, dass der 3:0-Erfolg nicht so eindeutig verlaufen sei, wie das Endergebnis vermuten ließe.
"In den ersten zwanzig Minuten hatten wir gravierende Schwierigkeiten. Das zeigt deutlich, welchen Unterschied ein neuer Trainer machen kann. Wir brauchten etwas Zeit, um ins Spiel zu finden. Jetzt freuen wir uns aber sehr über den Sieg", resümierte der Trainer.
Auf der anderen Seite äußerte sich natürlich auch Enttäuschung. Adrian Alipour (46) bedauerte, dass sein Debüt nicht den erhofften Verlauf genommen habe: "Zu Beginn fanden wir sehr gut ins Spiel und traten sehr entschlossen auf. Wir konnten zeitweise das überzeugende Offensivspiel von Lok stören. Doch die simplen Gegentore – zwei Standardsituationen – dürfen gerade im Kampf gegen den Abstieg nicht vorkommen. Nach vorne müssen wir einfach deutlich dreists agieren. Diese Niederlage wird uns sicherlich schlaflose Nächte bereiten."
Eine positive Randnotiz: Obwohl es auf dem Spielfeld immer wieder hitzige Momente gab, verlief das Spiel letztlich überraschend friedlich – sowohl auf als auch neben dem Platz. Zwar benahmen sich einige Auswärtsfans etwas zu rüde am Absperrgitter, aber insgesamt blieb es vergleichsweise ruhig.
Auch die Leipziger Polizeidirektion, die aufgrund der brisanten Derby-Stimmung mit 600 Einsatzkräften vor Ort war, teilt diese Einschätzung.
Im Verlauf des Spiels wurden lediglich vereinzelte Delikte festgestellt, vornehmlich Vandalismus in Form von Graffiti an den Stadionwänden und an mobilen Toiletten sowie das Abbrennen von Pyrotechnik in beiden Fanblöcken. Zu Letzterem laufen nun Ermittlungen wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung.
Die Feuerwehr musste kurzzeitig eingreifen, um einen Brand an einer Mülltonne sowie an einer mobilen Toilette zu löschen.
"Während der Abreise gab es bislang keinerlei nennenswerte Störungen", berichtete Polizeisprecherin Sandra Freitag am frühen Abend. Vorläufig lässt sich daher ein positives Fazit ziehen.
Tabelle Regionalliga Nordost
Der Meister 2025 tritt zum Saisonende in zwei Aufstiegsspielen gegen den Meister der Regionalliga Nord ein. Der Gewinner dieser Duelle steigt in die 3. Liga auf. Der Abstieg aus der 3. Liga betrifft maximal vier Mannschaften, je nach Anzahl der Absteiger.