Lok Leipzig: Hauptsponsor verliert die Geduld! „Wisst ihr eigentlich ...?“

Leipzig – In letzter Zeit kam es leider nicht zum ersten Mal zu unschönen Vorfällen seitens der Anhänger des 1. FC Lokomotive Leipzig. Der gewaltsame Wurf eines mit Flüssigkeit gefüllten Bechers auf den Busfahrer des FSV Zwickau veranlasste nun den Hauptsponsor, sich mit einem eindringlichen Appell an die Fans zu wenden.

„All die investierte Arbeit hat am Ende keinen Wert, wenn wir durch das Fehlverhalten weniger Idioten ständig negative Schlagzeilen produzieren“, äußert sich Robert Eckhold auf Facebook sehr deutlich.

Als Geschäftsführer und Gesellschafter der Eckhold Gruppe, die nicht nur das Trikot der Spieler als Hauptsponsor ziert, sondern auch den FSV Zwickau finanziell unterstützt, liegt ihm die Situation besonders am Herzen.

Gerade in dem für ihn bedeutsamen Regionalliga-Duell zwischen Lok und Zwickau (0:2) am vergangenen Freitag kam es zu diesem Vorfall: Ein Zuschauer schleuderte einen mit Schmutz gefüllten Bierbecher aufs Spielfeld und traf dabei Busfahrer Stephan Mildner am Kopf. Dieser erlitt eine Platzwunde und wurde auf der Heimfahrt von Mariana abgelöst, die bereits zuvor den Bus des FCL gefahren hatte.

Eckhold, Bauunternehmer, betont: „Solche Vorfälle bringen den gesamten Verein zurück und gefährden Dinge, die offenbar vielen gar nicht bewusst sind. Wisst ihr eigentlich, wie schwer es derzeit ist, in dieser wirtschaftlich und politisch schwierigen Lage Sponsoren zu finden, die überhaupt noch bereit sind, Geld in einen Fußballclub zu investieren?“

Er warnt außerdem davor, dass es zunehmend schwieriger wird, Trainer, Spieler, Mitarbeiter und Ehrenamtliche für den Verein zu motivieren, wenn immer wieder solche Szenen auftreten. „Ich kann wirklich nicht nachvollziehen, wie es sein kann, dass einige wenige Fans sich nicht benehmen können und damit Tausende in Mithaftung nehmen, die Woche für Woche alles für diesen Verein geben.“

Die Tatsache, dass der Täter, der offenbar versuchte zu fliehen, identifiziert und der Polizei übergeben wurde, sei „wichtig und notwendig“, so Eckhold weiter. „Doch wir müssen als gesamte Fangemeinschaft, als Verein und Umfeld endlich klarstellen: Solches Verhalten zerstört unseren Weg, es zerstört Vertrauen und Glaubwürdigkeit.“

Er hofft, dass jeder Einzelne aus dem Becherwurf, den er als „dummes Verhalten eines einzelnen Fans“ bezeichnet, „mehr mitnimmt als nur eine kurzfristige Empörung“.