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Diskutierter Last-Minute-Elfmeter sichert Eintracht einen Punkt gegen Wolfsburg

Frankfurt am Main – In der Nachspielzeit kam die Erlösung: Ohne ihren Offensivstar Jonathan Burkardt erkämpfte sich Eintracht Frankfurt am 12. Spieltag der Bundesliga durch einen umstrittenen Strafstoß ein 1:1 (0:0) gegen den VfL Wolfsburg.

In einer ausgeglichenen Begegnung brachte Aaron Zehnter die Gäste in der 67. Minute in Führung. Der eingewechselte Michy Batshuayi verwandelte in der Nachspielzeit einen Foulelfmeter und sorgte so für den Ausgleich (90.+6).

Vor dem Spiel stellte sich bei den Hessen natürlich die zentrale Frage, wer den verletzten Burkardt ersetzen würde: Batshuayi oder Elye Wahi? Weder der eine noch der andere wurde von Anfang an aufgestellt. Stattdessen rückte neben Ritsu Doan und Ansgar Knauff auch Jean-Mattéo Bahoya in die Offensive, während Knauff die Sturmspitze einnahm. Batshuayi begann auf der Bank, Wahi war nicht mal im Kader – eine rein sportliche Entscheidung, so SGE-Coach Dino Toppmöller vor dem Anpfiff.

Das neue Angriffs-Trio zeigte zunächst ansprechende Leistungen und brachte die Wolfsburger Defensive mehrfach in Schwierigkeiten. Schon in der 12. Minute spielte Bahoya mustergültig auf Mario Götze, der von links in den Strafraum eindrang, jedoch knapp am rechten Pfosten vorbeischoss.

Auch die Gäste hatten ihre Chancen; die beste vergab Amoura, der nach einer präzisen Flanke von Christian Eriksen aus elf Metern den Ball über den herauslaufenden Torhüter Michael Zetterer und zugleich über das Tor lupfte (22.).

Die erste Halbzeit war insgesamt recht lebhaft, wobei die Wolfsburger kurz vor der Pause großes Glück hatten: Keeper Kamil Grabara faustete eine Ecke von Chaibi direkt vor die Füße von Arthur Theate, dessen Schuss aus sieben Metern jedoch von Yannick Gerhardt auf der Linie für den bereits geschlagenen Torwart geklärt wurde (42.). So ging es mit einem torlosen Remis in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel kamen die Wölfe engagiert aus der Kabine und dominierten zunächst das Spiel, mit der besten Gelegenheit auf den Führungstreffer. Doch Zetterer behielt gegen Amoura, der aus kurzer Distanz abzog, die Oberhand (59.).

Rund 60 Minuten waren gespielt, als Trainer Toppmöller sein Sturm-Experiment beendete und mit Bashuayi für Bahoya einen echten Mittelstürmer brachte (62.). Doch Wolfsburg ging kurze Zeit später in Führung. Nach einem abgefangenen Einwurf in der eigenen Hälfte präsentierte sich die Frankfurter Abwehr ungeordnet.

So konnte Sael Kumbedi auf der rechten Seite bis zur Grundlinie durchbrechen und seine Hereingabe auf den langen Pfosten verwandelte Zehnter volley zum 0:1 (67.).

Die Gastgeber warfen im Anschluss alles nach vorne, blieben jedoch zunächst wirkungslos. Doch dann kam die Szene des Spiels: Bei einer Ecke der Frankfurter ging Arthur Theate nach einem Zweikampf mit Denis Vavro zu Boden. Hatte der Wolfsburger dem belgischen Nationalspieler auf den Fuß getreten?

Nach Auswertung der Videobilder entschied Schiedsrichter Harm Osmers auf Elfmeter, den Batshuayi sicher zum 1:1-Endstand verwandelte (90.+6).

Für beide Mannschaften dürfte der eine Zähler letztlich nicht zufriedenstellend sein. Zudem wurde das Problem im Sturm der Eintracht erneut deutlich.

1. Bundesliga, 12. Spieltag:

Eintracht Frankfurt – VfL Wolfsburg 1:1 (0:0)

Eintracht Frankfurt: Zetterer – Kristensen, R. Koch, Theate, Brown – Chaibi, Skhiri (76. Dahoud) – Doan, M. Götze (62. Batshuayi), Bahoya (62. Collins) – Knauff (82. Ngankam)
VfL Wolfsburg: Grabara – Kumbedi, Seelt, Koulierakis, Zehnter – Gerhardt (86. Vini Souza), Arnold – Majer (90.+9 Hensel), Eriksen (86. Vavro), Wimmer (71. Svanberg) – Amoura (71. Pejcinovic)
Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)
Zuschauer: 58.000
Tore: 0:1 Zehnter (67.), 1:1 Batshuayi (90.+6/Elfmeter)
Gelbe Karten: Brown (1) / Wimmer (3), Vavro (1), Koulierakis (2), Arnold (3) – Wolfsburg

Tabelle der 1. Bundesliga

Die Bundesliga-Tabelle hat folgende Bedeutung: Der Verein, der am Ende der Spielzeit den ersten Rang belegt, wird Deutscher Meister. Die Mannschaften auf den Plätzen 17 und 18 steigen in die 2. Bundesliga ab. Der Drittletzte (Platz 16) hat die Möglichkeit, in der sogenannten Relegation den Verbleib in der Liga zu sichern. Dabei trifft er auf den Drittplatzierten der 2. Bundesliga.