Krawalle beim Spiel gegen Chemie Leipzig führen zu Hausverboten: Stadt Jena reagiert auf Kritik von Fans
Von Jordan Raza
Kurzzusammenfassung
Jena – Im November 2024 kam es beim Regionalliga-Duell zwischen Carl Zeiss Jena und Chemie Leipzig zu gewaltsamen Ausschreitungen. Die Stadt Jena hat daraufhin Vorwürfe seitens der Fanhilfe zurückgewiesen und das Verhalten einzelner Personen deutlich kritisiert.
Bürgermeister Benjamin Koppe (CDU) erklärte in einer Stellungnahme: "Vor diesem Hintergrund ist es nicht hinnehmbar, wenn versucht wird, einzelne Mitarbeiter der Verwaltung – sei es durch persönliche Nachrichten oder öffentliche Aufrufe – unter Druck zu setzen und damit den Eindruck einer Nötigung zu erwecken."
Während des Regionalliga-Spiels zwischen FC Carl Zeiss Jena und BSG Chemie Leipzig Ende November 2024 kam es zu schweren Ausschreitungen mit insgesamt 79 Verletzten – darunter 64 Zuschauer, fünf Ordner und zehn Polizisten. Die Einsatzkräfte setzten Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Berichten zufolge sollen dabei auch unbeteiligte Zuschauer verletzt worden sein.
Monate später verhängte die Stadt Jena für Anhänger beider Fangruppen Hausverbote, die jeweils für ein Jahr gelten und alle Heimspiele des FC Carl Zeiss Jena umfassen.
Diese Maßnahmen basieren auf dem Hausrecht der Stadt als Eigentümerin des Ernst-Abbe-Sportfelds. Gegen die Hausverbote haben die Betroffenen die Möglichkeit, juristisch vorzugehen.
Die Blau-Gelb-Weiße Hilfe aus Jena kritisierte in einem offenen Brief sowohl den Polizeieinsatz als auch die Hausverbote scharf.
„Diese Vorgehensweise ist skrupellos und willkürlich, wie mehrere Fälle belegen: Einige Betroffene können belegen, weder verwickelt gewesen zu sein, noch sich zum fraglichen Zeitpunkt vor Ort aufgehalten zu haben“, hieß es seitens der Fanhilfe.
Zudem forderte sie Bürgermeister Koppe zu einem Gespräch mit den Betroffenen auf.
Die Stadtverwaltung reagierte auf die Kritik und betonte, dass Entscheidungen sachlich und auf Basis der vorliegenden Fakten getroffen würden, nicht aufgrund von öffentlichem Druck oder Stimmungen.
„Die Stadtverwaltung hat eine völlig andere Sichtweise auf die Ereignisse an jenem Spieltag. Diese wurden polizeilich dokumentiert, juristisch bewertet und liegen der Justiz zur abschließenden Entscheidung vor. Bis dahin bleiben die verhängten Hausverbote bestehen und werden nicht aufgehoben“, erklärte die Stadt.