„Königstransfer“: Könnte ER nach Wagenknechts Rücktritt der neue Hoffnungsträger des BSW werden?
Berlin – Sein plötzlicher Abschied kam völlig überraschend: Seit letztem Donnerstag gehen Union Berlin und Oliver Ruhnert (54) getrennte Wege. Doch welche Pläne verfolgt die Vereinslegende künftig?
Eine Option wäre, dass er sich einer neuen Herausforderung im Profi-Fußball stellt. So wird beispielsweise eine Rückkehr zu seinem Herzensclub Schalke 04 diskutiert.
Vor seiner äußerst erfolgreichen Zeit bei den Eisernen war der 54-Jährige neun Jahre bei den Königsblauen tätig und verantwortete unter anderem die Nachwuchsarbeit, die regelmäßig vielversprechende Talente hervorbringt.
Allerdings entschied sich Ruhnert für einen anderen Pfad. Obwohl er im Februar den Einzug in den Bundestag für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) verfehlte, möchte er der Politik treu bleiben.
Wie das BSW in einer Presseerklärung mitteilte, kandidiert der ehemalige Union-Manager auf dem 3. Bundesparteitag am 6. und 7. Dezember in Magdeburg für das Amt des Generalsekretärs.
Obwohl er kein Berufspolitiker sei, kenne er „durch meinen bisherigen Werdegang die Sorgen und Nöte der Menschen in Städten und Bundesländern, und zwar überall in Deutschland“, erklärte der frühere Fußballfunktionär und stellte sich damit der Wahl.
Deshalb wisse er, „dass viele Menschen in unserem Land das Vertrauen in eine gute Politik verloren haben“, betonte der Sauerländer, der vor seinem Wechsel zum BSW kommunalpolitisch in seiner Heimat aktiv war und 2009 für das Bürgermeisteramt in Iserlohn kandidierte.
„Das BSW ist für mich seit seiner Gründung die Partei, die genau diese Menschen wieder in den Fokus der politischen Arbeit rückt“, unterstrich Ruhnert.
Daher habe er beschlossen, „nach all den erfolgreichen Jahren im Sport als Generalsekretär für das BSW zu kandidieren und sich gemeinsam mit der Partei für eine gerechtere und glaubwürdigere Politik einzusetzen“.
Sahra Wagenknecht (56), die erst vor wenigen Wochen von ihrem Amt als Vorsitzende der von ihr gegründeten Partei zurückgetreten ist, begrüßte Ruhnerts Kandidatur: „Dass Oliver Ruhnert bereit ist, als Generalsekretär beim BSW anzutreten, ist ein großer Gewinn für uns. Im Fußball würde man von einem Königstransfer sprechen“, zog sie einen Vergleich zur Sportwelt.