Heftige Vorwürfe: DFB-Spielerin kritisiert Bundestrainer öffentlich
Frankfurt – Spürt die deutsche Frauen-Nationalmannschaft eine Krise? Die Bekanntgabe des Kaders für die bevorstehenden Nations-League-Begegnungen nutzte DFB-Spielerin Felicitas Rauch (29), um den Bundestrainer offen anzugreifen. Sie ist dabei keineswegs die erste, die den Coach öffentlich in Frage stellt.
Bundestrainer Christian Wück (51) präsentierte am Dienstag seinen Auswahlkader für die Länderspiele in rund zwei Wochen, was zugleich als Hinweis auf den EM-Kader im Sommer gewertet werden kann.
Doch ein bekannter Name fehlte auf der Liste: Verteidigerin Felicitas Rauch, die erst im vergangenen Sommer mit dem DFB-Team Bronze bei den Olympischen Spielen gewann. Die Vize-Europameisterin von 2022 äußerte daraufhin ihren Unmut öffentlich auf Instagram.
„Ich bin sehr enttäuscht! Für Deutschland zu spielen ist für mich immer eine große Ehre und als Sportlerin bedeuten Länderspiele einfach alles“, schrieb die 29-Jährige.
Weniger die Nicht-Nominierung an sich, sondern vielmehr die Art und Weise ihrer Ausbootung bereitet ihr große Sorgen.
„Nicht eingeladen zu werden, ist das eine. Aber dass ich keinerlei Informationen erhalte und nicht einmal einen Grund genannt bekomme, kann ich nicht nachvollziehen. Hier wünsche ich mir deutlich mehr Offenheit in der Kommunikation“, kritisierte Rauch scharf. Damit erhebt sie schwere Vorwürfe gegen den Bundestrainer!
Rauch ist nicht die einzige Spielerin im DFB-Team, die sich über die unzureichende Kommunikation von Christian Wück beklagt.
So wurde Stürmerin Nicole Anyomi (25) lediglich zu Wücks erstem Länderspielen im Oktober eingeladen, wartet seitdem jedoch vergeblich auf eine weitere Berufung – obwohl die Eintracht-Frankfurt-Spielerin in der abgelaufenen Bundesliga-Saison die meisten direkten Torbeteiligungen vorweisen kann.
Mit ihr habe offenbar niemand über die Situation gesprochen: „Es hat zuletzt keinen konkreten und direkten Austausch gegeben“, bemängelte die Angreiferin vergangene Woche im Interview mit Watson.
Ebenso wie Rauch wurde Anyomi vom Bundestrainer offenbar völlig im Unklaren gelassen. Erst eine Woche vor der Nominierung äußerte sie die Hoffnung, bei den Partien gegen die Niederlande und Österreich dabei zu sein: „Im Mai steht noch ein Lehrgang an, da hoffe ich auf eine Einladung.“
Die Kritik von Anyomi scheint Wirkung gezeigt zu haben, denn sie wurde für die Nations-League-Spiele nominiert – kann aufgrund einer Verletzung jedoch nicht teilnehmen und musste die Länderspielreise absagen.