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Verteidiger Nr. 1 erklärt im Podcast seinen Rückzug aus der Nationalmannschaft – und kaum jemand hat davon gehört

Brüssel (Belgien) – Nachdem Koen Casteels (32) lange Zeit als Ersatzkeeper diente, konnte er vor rund einem Jahr endlich die Rolle der belgischen Nr. 1 übernehmen. Doch nun hat der langjährige Torhüter des VfL Wolfsburg überraschend seinen Rücktritt angekündigt – und das auf außergewöhnliche Weise.

Casteels, der seit Sommer 2024 in Saudi-Arabien aktiv ist, ließ gestern am Sonntag im Podcast MidMid seinen Abschied hören. Die Vorgehensweise an sich ist nichts Ungewöhnliches, schließlich hat auch Toni Kroos (35), der deutsche Weltmeister, sein Karriereende auf diesem Weg mitgeteilt – allerdings scheint Casteels seinen Schritt ohne Abstimmung mit den belgischen Verantwortlichen vollzogen zu haben.

„Heute Morgen rief mich Koen Casteels an, um mir mitzuteilen, dass er in der MidMid-Podcastfolge seinen Rücktritt als Red Devil verkündet hat“, berichtete Belgiens Sportdirektor Vincent Mannaert (50) kurz darauf gegenüber dem Nieuwsblad.

„Ich hatte eigentlich erwartet, dass er den Fußballverband vorab informiert, aber es kam ganz unverhofft“, fügte er hinzu.

„Der letzte Austausch, den ich mit ihm hatte, verlief ja positiv – es ging um den neuen Torwarttrainer. Doch als letzte Woche die Vorauswahl für die bevorstehende Länderspielpause veröffentlicht wurde, blieb eine Rückmeldung von unserer Nr. 1 aus – bis zu seinem Rücktritt am Sonntag.“

Belgien: Casteels’ Rückzug reagiert auf das Comeback von Thibaut Courtois

Der Grund hierfür dürfte darin liegen, dass Casteels den belgischen Fußballverband für sein Ausscheiden aus der Nationalmannschaft verantwortlich macht – schließlich wurde gerade sein ehemaliger Stammtorhüter Thibaut Courtois (32) wieder ins Team geholt.

Courtois hatte 2023 nach einem Konflikt mit dem damaligen Cheftrainer Domenico Tedesco (39) bezüglich der Kapitänsrolle bei den Red Devils zunächst eine Länderspielreise abgebrochen und anschließend seinen Rücktritt erklärt.

Unter der Leitung des neuen Trainers Rudi Garcia (61) ist jedoch der 32-Jährige wieder fester Bestandteil des Teams – eine Entwicklung, die Casteels als inakzeptabel empfindet.

Er äußerte sich: „Es ist äußerst befremdlich, dass der Fußballverband den Kurs derart abrupt ändert, ihn wieder herzlich empfängt und quasi den roten Teppich ausrollt, obwohl sich in Wirklichkeit nichts an den zugrundeliegenden Abläufen verändert hat.“

„Es geht dabei weniger um Thibaut persönlich, sondern primär um den Verband. Diese Vorgehensweise entspricht nicht den Prinzipien und Ansprüchen, die ich an den Mannschaftssport und eine Sportorganisation stelle.“

Aus diesen Gründen teilt er seinen Rücktritt mit – und im Gegensatz zu Courtois’ Abschied vor eineinhalb Jahren dürfte dieser nun endgültig sein.