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Aue-Keeper Männel vor dem Aufeinandertreffen in Chemnitz: "Im Pokal gilt eine andere Logik"

Aue – Bei FC Erzgebirge Aue bleibt jetzt keine Zeit, um alte Wunden auszulecken – denn am Samstag zählt im Sachsenpokal gegen den Chemnitzer FC ein Spiel, das möglicherweise das wichtigste der restlichen Saison darstellt.

Die Gästekarten waren kaum eine Stunde erhältlich, und das komplette Gellertstadion mit seinen rund 15.000 Plätzen war bereits einen Monat im Voraus vergriffen.

Zudem hat Aue den Rückstand aus dem 0:3 vor zwei Jahren an exakt demselben Ort noch immer nicht ausgebügelt. Wer die Rechnung begleichen soll, ist jedoch weiterhin unklar, zumal Marcel Bär (32), Marvin Stefaniak (30) und Mirnes Pepic (29) am Sonntag gegen Waldhof Mannheim schmerzlich fehlten.

"Die Ausfälle bei Aue waren deutlich spürbar", fasste Waldhof-Trainer Bernhard Trares (59) die Situation treffend zusammen. In der Offensive fehlte es spürbar an Präsenz, was wenig überraschen muss, wenn man bedenkt, dass die beiden Top-Torjäger (Bär und Stefaniak) nicht zur Verfügung stehen und auch der zentrale Mittelfeldspieler (Pepic) aufgrund anhaltender Knieprobleme weiterhin ausbremst.

Trainer Jens Härtel (55) hat es nicht leicht, wenn man bedenkt, mit welchen Personalengpässen er seit seinem Amtsantritt am 2. Januar konfrontiert ist.

Auch der Verbleib in der 3. Liga ist noch nicht endgültig gesichert, wenngleich die bisher erreichten 40 Punkte eine solide Basis darstellen, von der aus noch mindestens sechs bis sieben weitere Punkte geholt werden müssen, um absolut auf der sicheren Seite zu sein.

Größere Ziele in der Liga zu erreichen, kann man vorerst nur mit einem gesunden Maß an Optimismus in Betracht ziehen – ebenso wie die direkte Qualifikation für den DFB-Pokal über den vierten Tabellenplatz. Umgekehrt bedeutet dies für die finanziell angeschlagenen Veilchen, dass es in Chemnitz ein absolutes Muss ist, weiterzukommen.

"Das Resultat von vor zwei Jahren war schmerzhaft. Klar, es ist ein Regionalligist, aber nicht einer, der sich erst um 17 Uhr zum Training trifft", erklärte Kapitän Martin Männel (37) am Sonntag im Rahmen von "MagentaSport".

Besonders, da der CFC über eine der stärksten Defensiven in der Regionalliga Nordost verfügt – was die bereits offensiv eingeschränkten Erzgebirger zusätzlich vor Herausforderungen stellt.

Für Männel, der am Sonntag seinen 37. Geburtstag feierte, lassen sich Liga und Pokal nicht direkt miteinander vergleichen: "Der Pokal folgt eigenen Regeln, egal ob DFB- oder Sachsenpokal. Wir möchten die Partie nutzen, um in die nächste Runde einzuziehen und dabei die Leistung zu unterstreichen, die wir heute erbracht haben – denn sie war trotz allem ganz in Ordnung."

Sollte der FCE im Derby gegen den Erzgebirger Rivalen zusätzlich noch eine starke Leistung zeigen, gäbe es im Erzgebirge sicherlich niemanden, der dessen Erfolg missbilligen würde.

Tabelle 3. Liga

Die Rangliste der 3. Liga besagt Folgendes: Wer am Ende der Saison den ersten Platz belegt, wird zum Meister der drittklassigen Liga und steigt direkt in die 2. Liga auf. Auch der Zweitplatzierte sichert sich den direkten Aufstieg. Der Drittplatzierte muss sich hingegen mit dem drittletzten Team der 2. Bundesliga messen, um entweder den Aufstieg oder den Verbleib in der Liga zu klären.