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Emotionaler Durchhalten: Eintracht Frankfurt dank Kaua Santos triumphiert in Bochum

Bochum/Frankfurt am Main – In einem Spiel, das beinahe abgebrochen worden wäre, verzögerte sich der Anpfiff der Bundesligapartie zwischen Eintracht Frankfurt und VfL Bochum um etwa 50 Minuten. Letztlich setzten sich die Gäste mit einem Endstand von 3:1 (Halbzeit 2:0) durch – dabei bewies Torwart Kaua Santos von Eintracht Frankfurt seine Klasse.

Zunächst war das Problem: Wie gewohnt hatten die Auswärtsfans in ihrer Kurve zahlreiche Banner aufgehängt, wodurch jedoch ein Fluchttor blockiert wurde.

Um eine Eskalation zu vermeiden, wurde diplomatisch vorgegangen. Ordner forderten Eintracht-Kapitän Robin Koch auf, in die Kurve zu kommen, was eine intensive Diskussion mit den Fans zur Folge hatte.

Da zunächst keine unmittelbare Lösung gefunden werden konnte, wies Schiedsrichter Felix Zwayer die Spieler an, vorübergehend in die Kabinen zurückzukehren.

Die Stimmung unter den Anhängern blieb jedoch hitzig. Nach rund einer halben Stunde drohte das Spiel sogar abzusagen, wodurch Bochum unaufgefordert die drei Punkte zugeschrieben worden wären.

Sportvorstand Markus Krösche begab sich daher persönlich in die Fankurve – ein Schritt, der Wirkung zeigte, denn das betreffende Banner wurde schließlich entfernt. Einige ultras entschieden sich daraufhin, das Stadion zu verlassen.

Früh in Führung, aber Bochum zeigt Kampfgeist

Erst gegen 16.20 Uhr wurde der Ball ins Spiel gebracht. Trotz der früheren Verzögerung setzten sich die Hausherren zunächst souverän durch und erspielten sich mehrere Chancen.

Doch es waren die Gäste aus Hessen, die den Führungstreffer erzielten: Rasmus Kristensen erhielt einen präzisen Pass von Ellyes Skhiri im rechten Strafraum. VfL-Torhüter Timo Horn parierte zwar den ersten Versuch, jedoch wurde der Nachschuss des Dänen per Volley unter den Latten zum 1:0 verbucht (27.).

Wenige Minuten später erhöhten die Gäste auf 2:0. Hugo Ekitiké leitete einen genialen Götze-Megapass ein, den Jean-Mattéo Bahoya, frei von sechs Metern, sicher verwertete – sein erster Bundesliga-Treffer (32.).

Der VfL Bochum kam jedoch nicht zur Ruhe und versuchte wiederholt, zu reagieren – allerdings verhinderten die herausragenden Leistungen von Ersatz-Torwart Kaua Santos den Ausgleich. Schließlich gelang Bochum tatsächlich der Anschlusstreffer: Nach einer Flanke von Gerrit Holtmann traf Philipp Hofmann den Ball aus kurzer Distanz, der im langen Eck landete – so wurde das Tor zeitlich auf Holtmann datiert (73.) und der Zwischenstand auf 2:1 angepasst.

In der turbulenten Schlussphase wechselte das Spiel mehrfach den Ballbesitz, wobei Bochum mit einigen besseren Chancen vorlag. Doch Santos sorgte erneut dafür, dass sein Kasten sauber blieb. In der Nachspielzeit sicherte schließlich der eingewechselte Michy Batshuayi mit dem 3:1 alles ab (90.+6).

Bekanntes Problem mit blockiertem Fluchttor in Bochum

Übrigens ist dies nicht das erste Mal, dass in Bochum wegen eines blockierten Fluchttors Spielverzögerungen auftraten. Bereits im September 2023 gegen Borussia Mönchengladbach und im Januar 2024 gegen den VfB Stuttgart kam es aus diesem Grund zu Verzögerungen beim Anpfiff.

Spielstatistik: VfL Bochum gegen Eintracht Frankfurt

Erste Bundesliga, 26. Spieltag

VfL Bochum – Eintracht Frankfurt 1:3 (Halbzeitstand 0:2)

VfL Bochum: T. Horn – Oermann, Ordez (86. Gamboa), Medic – Passlack (63. Holtmann), Wittek – Sissoko – Bero (86. Broschinski), Krauß (41. de Wit) – P. Hofmann, Masouras (63. Boadu)
Eintracht Frankfurt: Santos – Kristensen, Tuta, R. Koch, Brown – Skhiri (87. Amenda), Höjlund – M. Götze (80. Collins), Larsson (46. Knauff), Bahoya (65. Chaibi) – Ekitiké (80. Batshuayi)

Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin) – Zuschauer: 26.000 (ausverkauft)
Tore: 0:1 Kristensen (27.), 0:2 Bahoya (32.), 1:2 Holtmann (73.), 1:3 Batshuayi (90.+6)
Gelbe Karten: Krauß (1), Wittek (8), Bero (9), Sissoko (7) / Bahoya (3)

Bundesligatabelle

Die Bundesliga-Tabelle hat folgende Bedeutung: Der Spitzenreiter wird am Saisonende Deutscher Meister. Die Plätze 17 und 18 bedeuten den Abstieg in die 2. Bundesliga. Der drittletzte, also der 16. Platz, muss sich in der sogenannten Relegation gegen den Drittplatzierten der 2. Bundesliga um den Verbleib in der Liga bemühen.