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Klinsmann und sein früherer Konkurrent Matthäus: So gestaltet sich ihr Verhältnis heute

Von David Joram

München - Die einstigen Spannungen zwischen den Fußball-Weltmeistern Jürgen Klinsmann (60) und Lothar Matthäus (64) sind längst überwunden.

„Obwohl es zwischen uns auf menschlicher Ebene immer wieder Reibereien gab, sind wir mittlerweile enge Freunde“, berichtete Klinsmann im Podcast „Ball you need is love“ über seine Beziehung zum WM-Kapitän von 1990.

Als sie Ende der 80er und in den 90er Jahren zeitweise zusammen bei Inter Mailand und dem FC Bayern spielten, war das Verhältnis zeitweise sehr angespannt.

Mittlerweile sei zwischen ihm und dem jetzt 64-jährigen Matthäus „alles völlig geklärt“, erklärte der 60-jährige Klinsmann. Zudem hob er hervor, dass Matthäus ein „außergewöhnlich talentierter Spieler“ gewesen sei.

Im Gespräch mit Moderator Arnd Zeigler (59) sprach der ehemalige Bundestrainer auch über seinen berühmten Tritt gegen eine Werbetonne im Mai 1997, als er beim FC Bayern ausgewechselt wurde. Diese Reaktion habe ihm „menschlich sehr zu schaffen gemacht“, gestand Klinsmann.

In der Kabine wartete er damals auf Giovanni Trapattoni, um sich bei ihm zu entschuldigen.

Dieses Erlebnis werde er nie vergessen: „Mit Tränen in den Augen stand ich vor ihm und sagte: ‚Trainer, es tut mir unendlich leid. Ich weiß selbst nicht, was mit mir passiert ist.‘“

Trapattoni habe ihn daraufhin umarmt und geantwortet: „Das habe ich längst vergessen.“

Außerdem stellte Klinsmann erneut klar, dass die weit verbreitete Annahme, er habe als Trainer von Bayern München Buddha-Statuen auf den Dächern des Trainingsgeländes aufstellen lassen, nicht stimme.

Diese Idee stamme vom Designer des damals neuen Leistungszentrums. „Der Verantwortliche für das Projekt hat die Buddhas aufgestellt, und ich bekam später die Schuld dafür ab.“

Nach seinem Abschied als südkoreanischer Nationaltrainer im vergangenen Jahr kann sich Klinsmann durchaus vorstellen, weitere Stationen als Trainer zu übernehmen.

„Ich hoffe, noch ein oder zwei, vielleicht auch drei Kapitel schreiben zu dürfen“, sagte Klinsmann. Er arbeite sehr gerne und sei immer offen für neue Herausforderungen. „Doch Fußball bleibt letztlich unvorhersehbar.“