Alles im Griff! Wie Dynamo-Profi Pauli nachts zur Ruhe findet
Dresden – Keine Ausreden, kein Jammern und keine Schuldzuweisungen: Jeder geht anders mit schlechten Leistungen um, doch Julian Pauli (20) hat wohl die effektivste Methode für sich entdeckt. Der Innenverteidiger von Dynamo wählt den direkten Weg – und legt dabei noch einige Kilometer zu Fuß zurück.
„Das Bewusstsein, dass es schlecht lief, hat jeder, der das Spiel verfolgt hat. Besonders wir, die auf dem Platz standen“, gesteht der 20-Jährige.
„Friedrich [Müller (19), Anm. d. Red.] und ich sind zwei junge Spieler und grübeln nach einem Spiel oft darüber nach, was nicht optimal lief. Ich fand allerdings keinen Weg, mich abzulenken.“
Deshalb schnürte Pauli am späten Freitagabend nochmal seine Laufschuhe. „Ich habe nur 66 Minuten gespielt, somit kam die Belastung noch dazu. So konnte ich abschalten und meine Gedanken ordnen. Es war auch nicht leicht für mich. Ehrlich gesagt habe ich mich auch am Samstag noch damit beschäftigt“, erklärt Pauli.
Doch: „Als das Training wieder begann, war der Fokus sofort auf das Spiel gegen Kiel gerichtet. Wir haben das Spiel analysiert und wissen, dass es wenig bringt, ständig darüber nachzudenken.“
In 16 Saisonspielen musste die SGD bereits 32 Gegentore hinnehmen (17 davon in den acht Partien mit Pauli).
Dynamos Abwehr ist nach wie vor nicht stabil, was im Abstiegskampf jedoch enorm wichtig ist. Zumal nur Greuther Fürth (42 Gegentore) noch mehr Gegentore kassierte.
Was braucht es, um endlich mehr Sicherheit und Stabilität in die Defensive zu bringen? „Wichtig ist, dass man gerade in solchen Situationen das Vertrauen von der Mannschaft und dem Trainer spürt“, sagt Pauli. „Wenn wir es schaffen, mal zu Null zu spielen, könnte das der Wendepunkt sein.“
Die Partie in Kiel am Samstagabend bietet für 2025 die letzte Gelegenheit dazu. Nur 18 erzielte Tore sprechen nicht gerade für eine Sturmgewalt aus dem Norden.
Tabelle der 2. Bundesliga
Die Rangliste der 2. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Am Saisonende ist der Erstplatzierte Meister der 2. Liga und steigt direkt in die 1. Bundesliga auf. Dasselbe gilt für den zweiten Rang. Die Mannschaft auf Platz 3 muss in die Relegation gegen den Drittletzten der Bundesliga, um über Aufstieg oder Klassenerhalt zu entscheiden.