Würden Sie einen Spieler aus der Saudi-Liga für die Nationalelf nominieren, Herr Nagelsmann?
Amsterdam (Niederlande) - Der Wechsel von Hollands Nationalstürmer Steven Bergwijn (26) nach Saudi-Arabien hat für Aufsehen gesorgt: Nun äußert sich Bundestrainer Julian Nagelsmann (37) zu diesem heiklen Thema.
Die Frage, ob Spieler aus der finanziell starken, aber sportlich eher unterklassigen Saudi-Liga für die Nationalmannschaft auflaufen sollten, wird derzeit lebhaft von Fans und Funktionären diskutiert.
Der niederländische Trainer Koeman (61) setzte kürzlich ein Zeichen, indem er erklärte, dass er Steven Bergwijn (26) nach seinem Wechsel nach Saudi-Arabien nicht länger nominieren werde.
Nagelsmann gab am Montag ebenfalls sein Statement dazu ab:
"Es ist eine schwierige Frage. Grundsätzlich verstehe ich, dass ein Trainer die Leistungsfähigkeit seiner Spieler überprüfen möchte, da die Liga in Saudi-Arabien momentan nicht das Niveau europäischer Ligen erreicht."
Eine sportliche Verbesserung ist durch den Wechsel auf die arabische Halbinsel kaum gegeben, finanziell jedoch sehr wohl - Bergwijn wird bei Al-Ittihad neun Millionen Euro verdienen.
Die Entscheidung von Steven Bergwijn polarisiert, aktuell kein deutscher Profi in Saudi-Arabien
Zurzeit findet sich kein deutscher Nationalspieler in der Saudi Pro League. Doch bleibt die Frage, wie realistisch ein solches Szenario für die Nationalmannschaft wäre.
"Ich würde es nicht grundsätzlich ausschließen, jedoch verstehe ich Kollegen, die eine andere Entscheidung treffen", so Nagelsmann.
Er ergänzt: "Es gibt Spieler, die ihren Leistungswillen und ihr Niveau auch unter solchen Bedingungen beibehalten, warum also nicht", damit appelliert Nagelsmann an die Eigenmotivation der Spieler.
Derzeit spielt kein Deutscher in der Liga von Saudi-Arabien. Alexander Hack (31, ehemals Mainz 05) hat seinen Vertrag bei Al-Qadsiah FC im August aufgelöst.
Der sportliche Abstieg von Amin Younes (31), dem heutigen Schalker und ehemaligen Nationalspieler, setzte sich nach seinem Wechsel nach Saudi-Arabien unvermindert fort.